Schulterschluss für die Sicherheit

Die Veranstalter und Sicherheitskräfte ziehen eine positive Bilanz der Morbacher Musikkirmes, die am Dienstagabend zu Ende ging. Nicht nur mit dem Ansturm und dem Wetter sei man zufrieden gewesen. Auch das neue Sicherheitskonzept sei aufgegangen.

Morbach. "Es war eine wunderschöne Kirmes." So schnell gerät Bürgermeister Gregor Eibes an sich nicht ins Schwärmen. Doch mit dem Ablauf des Morbacher Großereignisses ist er mehr als zufrieden. Vor allem am Samstag und Montag sei die Ortsmitte voll gewesen. Schätzen mag er die Besucherzahlen allerdings nicht. Die zentrale Großveranstaltung mit ihrem Konzept als Musik-Kirmes suche inzwischen ihresgleichen im mittleren Hunsrück.

Mehr noch als sonst habe man Glück mit dem Wetter gehabt. Schließlich sei Morbach anders als viele Nachbarorte von Unwettern verschont geblieben.

Zudem blieben in diesem Jahr die negativen Schlagzeilen nahezu aus. Es sei "nichts Weltbewegendes" passiert, sagt Eibes. Ganz ohne Platzverweise gehe es auf einer solchen Veranstaltung allerdings nicht (der TV berichtete).

Das präventive Vorgehen und die verstärkte Präsenz von Ordnungsamt und Polizei hätten sich ebenso bewährt wie die erstmals eingesetzte Sicherheitsfirma für die Nachtwache. Eibes geht davon aus, dass man daran 2009 festhält.

Ganz ähnlich sieht das der Morbacher Ortsvorsteher Hans Jung, der sich freut, dass die Kirmes einen so "positiven Verlauf genommen" hat. Das neue Sicherheitskonzept sei erfolgreich gewesen.

Auch die Schausteller hätten in einer Manöverkritik anklingen lassen, dass ein so ruhiger Veranstaltungsverlauf anderswo nicht unbedingt gewährleistet sei. Deshalb plädiert Jung dafür, die Vorgehensweise beizubehalten. Eibes wie Jung bedankten sich für die starke Präsenz der Morbacher Polizei.

Auch dort wird das Konzept positiv bewertet. Der Tendenz der zunehmenden Zwischenfälle hat man in diesem Jahr laut Peter Werland etwas entgegengesetzt. Der Einbruch in einen Geschenkeladen sei aber sicherlich nicht kirmestypisch gewesen.

Meinung

Reden und handeln

Um es vorwegzunehmen: Randale, Schlägereien und Sachbeschädigungen sind kein Problem speziell der Morbacher Kirmes. Mit diesen Dingen haben Veranstalter eines jeden Großereignisses zu kämpfen. Dennoch war es absolut richtig, die Situation rund um die St.-Anna-Kirche nicht als gegeben hinzunehmen und sich dem Negativ-Trend der Morbacher Vorzeige-Veranstaltung entgegenzustemmen. Schon im Vorfeld setzten die Verantwortlichen aus dem Rathaus und der Polizei-Inspektion deutliche Signale. Und auch auf der Kirmes selbst agierten die Sicherheitskräfte präventiv und kommunikativ. Es wurde viel Überzeugungsarbeit geleistet. Aber es wurden mit der Sicherstellung von Spirituosen auch Fakten geschaffen. Auch die gemeinsamen Streifen von Polizei und Ordnungsamt schreckten sicher mehr ab als Einzelkämpfer in Uniform wie im Vorjahr. Der eingeschlagene Weg ist richtig und sollte mit Bedacht fortgesetzt werden. i.rosenschild@volksfreund.de

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