Schulterschluss in Sachen Karneval

Regenwetter muss keine Spaßbremse sein. Das bewiesen Hunderte von Akteuren bei den Rosenmontagszügen in Thalfang und Morbach, die sich die Stimmung vom Regen nicht vermiesen ließen.

Thalfang/Morbach. Den größten Rosenmontags-Umzug weit und breit hatte Thalfangs Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper zuvor in Aussicht gestellt. Und er sollte recht behalten. 44 Motivwagen und Fußgruppen zogen mit rund 400 Akteuren die Thalfanger Hauptstraße hinunter. Alle hatten sich ins Zeug gelegt. Der FC Hilscheid hatte per Flugzeug auf dem Weg nach Mallorca einen Zwischenstopp in Thalfang eingelegt, auf einem imposanten Riesenrad sagten Horather dem Doping den Kampf an. Auch lokale Themen kamen nicht zu kurz: Die Märker Senoritas enthüllten einen waschechten Skandal: Sie enttarnten den Thalfanger Ortsbürgermeister als Schinderhannes. Wenigstens für die tollen Tage holten die Hilscheider "ihren" Erbeskopf-Monolithen aus Birkenfeld zurück. Die Thalfanger Feuerwehr nahm gleich zwei Geschehnisse aufs Korn, bei denen sie selbst eine Rolle spielte: das vorab entzündete Martinsfeuer und den Tresor der Verbandsgemeinde, den die Wehrleute knacken mussten. Roro dter forderten für das Draisinenprojekt eine "Hunsrück-VG". Für das touristische Projekt durchaus sinnvoll, ist der Schulterschluss in Sachen Karneval längst perfekt. Denn auf Thalfangs Straßen feierten Bananen aus Bäsch gemeinsam mit Waldfeen aus Burtscheid und Geistern aus Talling. Dass die wie eh und je zahlreich erschienenen Zaungäste in Morbach ein buntes Potpourri zu sehen bekamen, ist ebenfalls zu einem nicht unerheblichen Teil den Dörfern der Einheitsgemeinde zu danken. Vor allem die Wagen sind größtenteils von außerhalb angefahren. Wie schon in den Vorjahren haben die Morbacher vor allem in den "Balkanesen" - den Bürgern aus Hoxel, Morscheid-Riedenburg und Wolzburg - Unterstützung. Die Stärke des Morbacher Umzugs sind vor allem die vielen kreativen Fußgruppen. So etwa die golden schimmernde Hanuta-Fraktion oder die Sportler, die auf Brettern schon einmal das Begehen des künftigen Morbacher "Kunstgras"-Platzes üben. Für Furore sorgen aber auch mehrere Ladys in Rot oder ehemalige Morbacher Funken, die als Ritter und Burgfräulein durch den Ort ziehen. Außerdem mit dabei Fernsehköche und Gärtner mit ihren hoch gewachsenen Blümchen.

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