Schulterschluss mit dem Hahn

HUNSRÜCK. Die Arbeitsgemeinschaft für regionale Verkehrsentwicklung hat einen prominenten Mitstreiter gewonnen: Auch der Flughafen Frankfurt-Hahn ist dem Verein beigetreten.

Die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH und die AG für regionale Verkehrsentwicklung sehen im Zusammenhang mit dem Bau der B 50neu und der weiteren Entwicklung des Flughafens Frankfurt-Hahn Bedarf für die Entwicklung einer regionalen Verkehrsstruktur. Seit Sommer 2002 befasst sich die Arbeitsgemeinschaft mit den Auswirkungen des geplanten Ausbaus der B 50 samt der Hochstufung der Straße zur Kraftfahrstraße für die einheimische Bevölkerung. Im regionalen Nahverkehr wird es in diesem Zusammenhang zu Behinderungen und Einschränkungen insbesondere für langsame Fahrzeuge wie Fahrräder, Krafträder und landwirtschaftliche Fahrzeuge kommen, die auf der neuen Straße nicht fahren dürfen. Durch die erwartete Steigerung des Passagieraufkommens und der Flugfracht auf auf dem Flughafen Hahn dürfte sich der Kraftfahrverkehr der B 50 in wenigen Jahren verdreifachen, schätzen Arbeitsgemeinschaft und Flughafenbetreiber. Das Passagieraufkommen auf dem Flughafen lag im Jahr 2001 bei rund 447 000 Personen. Prognosen des Flughafens ergeben eine Steigerung des jährlichen Passagieraufkommens von heute 1,5 Millionen auf vier Millionen Fluggäste im Jahr 2015. Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr habe für 2001 eine Verkehrsbelastung von täglich 11 600 Fahrzeugen auf der B 50 bei Kirchberg ermittelt, informiert die Arbeitsgemeinschaft. Die Errichtung des geplanten Hochmoselübergangs werde der B 50 von heute als E 42 internationale Bedeutung bringen. Die tägliche Verkehrsstärke werde dann weit mehr als 40 000 Fahrzeuge betragen.

Eine von der Arbeitsgemeinschaft in Auftrag gegebene Studie zeigt, so Vorsitzender Willi Feilen, dass im Bereich zwischen Rheinböllen und Morbach der Ausbau einer eigenständigen regionalen Infrastruktur notwendig sei. Einen Ausbau des regionalen Land- und Kreisstraßennetzes hält die Arbeitsgemeinschaft neben der schnellen autobahnähnlichen Kraftfahrstraße für "dringend geboten". Eine ausgelastete Schnellstraße werde in der Region selbst zu Einschränkungen der Mobilität führen. Auch ein störungsfreier schneller überregionaler Verkehrsfluss ist nicht gewährleistet, ist man in der Arbeitsgemeinschaft überzeugt.

Probleme erst teilweise erkannt

"Das Problem wurde von Wirtschaft und Kommunalpolitik erst zum Teil erkannt", bemängelt Willi Feilen. Der Arbeitskreis hat in der Vergangenheit viel Überzeugungsarbeit geleistet. Intensive Gespräche mit der Geschäftsleitung der Flughafen Frankfurt Hahn GmbH seien geführt worden. Die GmbH sei dem Verein spontan beigetreten.

Doch wie kann das Problem gelöst werden? Die Arbeitsgemeinschaft sieht die Lösung in einer wesentlichen Reduzierung der geplanten Auf- und Abfahrten der B 50neu. Die freiwerdenden Finanzmittel könnten für Ausbau und Anbindung der regionalen Straßen verwendet werden.

Als Ansprechpartner der Arbeitsgemeinschaft, die mittlerweile rund 70 Mitglieder hat, stehen der Vorsitzende Willi Feilen, Telefon 06533/4561 und der Geschäftsführer Klaus Benz, Telefon 06533/4050, zur Verfügung.

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