Schwestern gegen die Not

1902 kamen die ersten Franziskanerinnen nach Morbach. Aus einer kleinen Niederlassung wurde ein großes Werk im Dienste von notleidenden und kranken Menschen.

Morbach. (HB) Schon vor der vorigen Jahrhundertwende hatte die Bevölkerung den Wunsch geäußert, Schwestern zur Pflege ihrer Kranken und zum Unterricht ihrer Kinder zu bekommen. So war Typhus eine häufige Erkrankung in jener Zeit, und vielen Familien fehlte es an allem. Um diese Not zu lindern, berief Pfarrer Stein am 21. November 1900 eine Versammlung ein, um die nötigen Geldmittel für den Bau eines katholischen Schwesternhauses zu beschaffen. Es war ein kalter Novembertag im Jahre 1902, als die ersten vier Ordensschwestern der Franziskanerinnen aus dem Mutterhaus in Waldbreitbach bei der Eisenwarenhandlung Weber eintrafen.Die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen in Waldbreitbach war 1863 von Mutter M. Rosa Flesch gegründet worden, die am kommenden Sonntag in Trier selig gesprochen wird. Eine Schwester, die auf dem Bock neben dem Kutscher Platz nehmen musste, erzählte später, "wie ihr die Eiszapfen von dem ausgehauchten Atem an ihrem Tuche, das sie zum Schutz vor der Kälte umgeschlagen hatte, hängenblieben". Umso wärmer war dagegen der Empfang, der ihnen im Hause Nendig bereitet wurde.Als sie im Mai 1908 das neue Schwesternhaus in der Bahnhofstraße, auch "Klösterchen" genannt, bezogen, wurde ihr ursprüngliches Aufgabengebiet durch eine Bewahr-, Näh- und Bügelschule erweitert. Am 1. März 1928 übernahm ihr Orden die Trägerschaft für das 1907 bis 1908 erbaute St.-Anna-Krankenhaus. Im Oktober 1972 erfolgte die Einweihung eines modernen Krankenhauses, aus dem 1982 das Alten- und Pflegeheim St. Anna Morbach wurde, für das die Marienhaus GmbH Waldbreitbach am 1. April 1983 die Trägerschaft übernahm. Mehr zum Thema auf .

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