Selbst mit Spaten, Säge und Besen angepackt

LÜCKENBURG. Seit Oktober überlegen die Lückenburger, was sie in punkto Spielen, Geselligkeit und Wegenetz verbessern können. ErsteIdeen sind bereits umgesetzt.

Die Bürger von Lückenburg lassen es mit der Theorie nicht bewenden, wie ein Bericht von Hans-Joachim Schütz vor dem Gemeinderat zeigte. Der Sprecher des Arbeitskreises Spielleitplanung dankte allen Eltern für die Unterstützung der "Aktionen für und mit den Kindern", bei denen er mit gutem Beispiel voran ging.Vom Fahrradständer bis zum Familienabend

Als Jugendliche, die mit ihm einen Graben ausheben wollten, verhindert waren, griff Schütz kurzentschlossen allein zur Schaufel. Als nächstes Projekt steht der gemeinsame Bau zweier Fahrradständer für Spiel- und Bolzplatz an. Am Dreckwegtag den Müll der Erwachsenen weg zu räumen, will Schütz jedoch nicht von dem Nachwuchs verlangen, und plädiert stattdessen für eine Beteiligung aller. Erste Erfolge gab es laut Anja Thömmes auch in Sachen Brauchtum und Geselligkeit. So startet am 20. März statt des bisherigen Osterbasars ein Frühlingsmarkt. Dank des ehemaligen Gesangvereins wird es zudem einen "Familienabend" geben. Beim jährlichen "Dorf-Arbeitstag" ist am 16. April wieder Anpacken angesagt, während am 26. Mai ein Wandertag ansteht. Ein "großes Thema" war laut Thömmes Fastnacht. "Das wird eine gute Sache", dankte sie den "vielen helfenden Händen." Stefan Thömmes, Ratsmitglied und kommissarischer Sprecher im Bereich "Wege", berichtete von den Erkenntnissen einer Wanderung: Einige Wirtschaftswege seien sanierungsbedürftig, die Wolfsbachbrücke sehr stark beschädigt. Während Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo Hilfe in Aussicht stellte, regte Thömmes für die Wege an, an zentralem Ort Schotter zu lagern und diesen bei Bedarf in Eigenleistung einzubauen. Neue Wegenetze und Beschilderungen könnten zudem die Rad- und Wanderwege der Gemeinde attraktiver machen. Ortsbürgermeister Reiner Roth lobte das Engagement der Bürger, die sich bei Streuobstwiesen-Pflanzaktion mit mehr als 50 Personen engagiert hätten. Trotz dieses tollen Erlebnisses müsse die Gemeinde auf Grund der Haushaltslage ihre Erwartungen wohl "weit zurück schrauben". Die mit 96 000 Euro verschuldete Gemeinde rechnet bei Einnahmen von 72 100 Euro und 122 100 Ausgaben mit einem Verwaltungshaushalts-Defizit von 50 000 Euro. Dieser im Verhältnis zur Finanzkraft dicke Brocken resultiert fast zur Hälfte (23 450 Euro) aus Altlasten. Große Sprünge können sich die Bürger daher nicht erlauben, hoffen aber dank Rücklagen dennoch auf die Neugestaltung ihrer Ortsmitte, also ein neues Gesicht für den Brunnenplatz sowie Investitionen in Glockenturm und Maibaumständer. Sofern das Land dafür 8000 Euro Zuschuss gewährt, steuert die Gemeinde weitere 4500 bei. Der Bau von Grill- und Kelterplatz (7000 Euro) steht dagegen wie die Wege (gesamt 48 000 Euro) frühestens ab 2006 an.

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