Sicherheit für viele Jahre

Die Großübung "Combined Endeavor" fand zum letzten Mal im Lager Aulenbach statt. Kürzlich wurden die in der Idar-Obersteiner Straßburg-Kaserne stationierten US-Soldaten verabschiedet. Doch jetzt gibt es endlich auch eine gute Nachricht: Der Standort Baumholder bleibt erhalten.

Baumholder. Die Ungewissheit hat ein Ende: Das Pentagon in Washington hat entschieden, dass Baumholder als Stützpunkt der US-Streitkräfte langfristig bestehen bleiben wird. "Baumholder wurde zur ,enduring base' deklariert, einem dauerhaften Standort", teilte Ministerpräsident Kurt Beck am Samstag mit (der TV berichtete). Nach Kaiserslautern, Ramstein und Spangdahlem ist Baumholder nun der vierte Hauptstandort amerikanischer Soldaten in Deutschland. "Unsere jahrelangen intensiven Bemühungen zur Sicherung dieses Standortes sind damit belohnt worden", so Innenminister Karl Peter Bruch, der seit dem Jahr 2003 die Gespräche und Verhandlungen mit der amerikanischen Seite geführt hatte.Der kürzlich in den Irak verabschiedete General David McKiernan und der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, General Bantz J. Craddock, haben wegen ihres persönlichen Einsatzes ebenfalls erheblichen Anteil an dem Erfolg, sagte Beck. In intensiven Beratungen wurde immer versucht, gemeinsame Lösungen im Sinne des "burden sharings" - einer Lastenteilung - zu erarbeiten. Denn so kann die US-Seite weiterhin auf Standorte in Rheinland-Pfalz vertrauen, und gleichzeitig bleiben in der Region Arbeitsplätze und eine hohe Wertschöpfung erhalten.Erfreut zeigte sich auch Landrat Axel Redmer: "Das ist ein großartiger Erfolg nach einem hervorragenden Zusammenspiel." Er erinnerte auch an die zahlreichen Hürden, die Kreis, Stadt und Verbandsgemeinde auf dem Weg überwunden haben. "Die Entscheidung gibt uns uneingeschränkt recht", so der Landrat.Housing kann nun zeitgemäß gestaltet werden

Innenminister Karl Peter Bruch wird vom 16. bis zum 18. Juni in Washington Gespräche führen, um die weitere Ausgestaltung der Standorte in Rheinland-Pfalz mit dem Pentagon zu besprechen. Er geht jedoch davon aus, dass die Anzahl der stationierten Soldaten auch über das Jahr 2012 hinaus bei etwa 7000 liegen werde. Baumholders Verbandsgemeindebürgermeister Volkmar Pees, den die "gute Nachricht freut wie ein Weihnachtsgeschenk" sagt: "Es kehren endlich Ruhe und Planungssicherheit ein. Die Bürger können jetzt in Ruhe bauen und müssen keine Angst haben, dass ihr Arbeitsplatz wegfällt." Der Rheinland-Pfalz-Tag im vergangenen Jahr zeigte in besonderer Weise die enge Verbindung zwischen Deutschen und Amerikanern in Baumholder. Über die Jahre sind viele Freundschaften entstanden. Mit der Entscheidung, dies an dem Jubiläumstag herauszuarbeiten und im gesamten Land sichtbar zu machen, habe der Landkreis auch auf kommunaler Ebene auf die richtige Karte gesetzt, lobte Landrat Axel Redmer."Die Bemühungen unseres Ministerpräsidenten und unseres Innenministers, der vor Ort viele Gespräche führte, haben Früchte getragen", freut sich der Landtagsabgeordnete Hans Jürgen Noss: "Das erreichte Ergebnis übertrifft bei Weitem das, was wir erwarten und erhoffen konnten." Neben dem unbefristeten Erhalt des US-Standorts etwa in der heutigen Größe werde sich auch der Ausbau des Truppenübungsplatzes für die heimische Wirtschaft auszahlen. Wie Bruch sagte, kann jetzt auch daran gearbeitet werden, den Housing-Bereich - die Wohnanlagen - für die amerikanischen Familien zeitgemäß zu gestalten. Außerdem soll die Infrastruktur erheblich verbessert werden. Wenn sich die Verlegungsstruktur der Streitkräfte nicht großartig ändert, bleiben die GIs über 2012 noch mindestens 20 Jahre in Baumholder, schätzte Bruch zuversichtlich. Die Truppenstärke werde wahrscheinlich nicht stark von der gegenwärtigen abweichen und in der Größenordnung einer Brigade liegen.

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