Sieben Jahre reichen

Bernkastel-Kues. (gkl) Im Mittelpunkt des Kreistages der Jungen Union im Kreis Bernkastel-Wittlich standen die Wahlen zu einem neuen Vorstand. Der bisherige Vorsitzende und gleichzeitige Landesgeschäftsführer der Partei, Ralf Glesius, hatte schon im Vorfeld angekündigt, dass er nicht mehr zur Verfügung stehe.

Sieben Jahre lang hat Ralf Glesius die Geschicke des Kreisverbandes der Jungen Union (JU) geleitet. Das war ihm genug, zu einer Wiederwahl wollte er nicht mehr antreten. Für seine Arbeit bekam er neben Geschenken wie etwa einer Traktorfahrt durch Morbach eine Ehrenurkunde und die Ehrennadel der JU verliehen. Kurz und bündig nahm er Abschied von seinem Posten. Er sei ganz einfach der Meinung, sieben Jahre seien genug und es wäre an der Zeit, dass jüngere den Posten übernehmen würden. Mehr Raum gab er seinen Dankadressen an die Mannschaft. "Die Sache steht und fällt mit dem Vorsitzenden, das ist richtig. Aber wenn hinter dem Vorsitzenden nicht eine gute Truppe steht, kann dieser nichts bewegen", sagte Glesius. Deutliche Worte gab es in den Grußworten. Da war zunächst Andreas Kerz, der Landesvorsitzende der JU in Rheinland-Pfalz. Er verteidigte die Politik der USA mit deren Waffengang im Irak und auch die Haltung von Angela Merkel zu dieser Frage. Großen Wert legte er auf die Feststellung, dass dies seine ganz persönliche Meinung sei und nicht die JU repräsentiere, da es hier noch keine abschließende Meinungsbildung gegeben habe. Als Vertreter der Mutterpartei war deren Kreisvorsitzender MdL Alex Licht aufs Plateau gekommen. Mit Vehemenz rief er zur kontroversen Diskussion in allen Themenbereichen und insbesondere auch in der Irakfrage auf und forderte von den Delegierten, dass sie sich eine eigene Meinung bilden und diese dann auch vertreten sollten. Einen Großteil des Kreistages nahmen natürlich die Neuwahlen des Vorstandes ein, aus denen Marco Geller aus Lieser als Sieger hervorging. Die 35 Delegierten wählten ihn bei einer Neinstimme und zwei Enthaltungen. Als seine Stellvertreter wurden Maximilian Rahn und Christiane Seramour bestimmt. Ein kleines Problem gab es bei der Wahl der elf Beisitzer, da er mangels Nominierung das Frauenquorum nicht erfüllen konnte. So wurde ein zweiter Wahlgang nötig, dessen Ergebnis eine reine Herrenrunde war. Den Abschluss bildete eine Diskussion über die Ganztagsschule. Neben Nicole Lenz, der stellvertretenden Vorsitzenden des JU-Bezirksverbandes Trier und Licht nahm hierzu die Konrektorin der Grundschule Kues, Stefanie Conrad auf dem Podium Platz. Die Kueser Grundschule gehört zu den 81 Einrichtungen im Land, in denen die Ganztagsbetreuung angeboten wird. Conrad berichtete über die Akzeptanz sowohl bei Eltern als auch bei Schülern und über die Auswirkungen für den Unterricht, das Sozialverhalten der Kinder und den erhöhten Personalbedarf der Schule. Insgesamt zog sie eine durchaus positive Bilanz. Dennoch sah ein Delegierter die Gefahr, dass aus dem, was jetzt als Angebot ausprobiert wird, in ein paar Jahren Pflicht auch für die Kinder werden könne, deren Eltern nicht einverstanden seien.

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