Silberhochzeit in der Zweitehe

MORBACH. Seit 25 Jahren zeigen sie nicht nur Touristen, wo es in und um Morbach am schönsten ist: Karl-Heinz Erz und Roswitha Polok von der Tourist-Information Morbach.

Seit 25 Dienstjahren engagieren sich Karl-Heinz Erz, Leiter der Tourist-Info, und Roswitha Polok für den Tourismus in der Stadt Morbach. Seit 23 Jahren arbeiten sie außerdem zusammen. "Eine Zweitehe", sagt Polok lachend. "Man kennt sich in- und auswendig." Der frisch gebackene Ehemann Erz nickt und lobt die "sehr, sehr gute Zusammenarbeit". Auch einen gemeinsamen Umzug haben die beiden schon hinter sich: vom Rathaus in die Tourist-Information am Unteren Markt. Touristenzahlen gesteigert

Dort steht an der Hausfassade zwar noch "Verkehrsamt", doch seit etwa fünf Jahren nutzen sie bewusst intensiv die Bezeichnung Tourist-Information. Seit es eine Außenstelle der KFZ-Zulassung in Morbach gibt, seien immer wieder Leute auf die Idee gekommen, ihr Fahrzeug beim "Verkehrsamt" anzumelden, erzählt Polok. Beschwerden über gesperrte Straßen habe sie außerdem schon entgegengenommen, berichtet sie. Durch den guten Teamgeist haben die beiden Tourismus-Experten bereits viel auf die Beine gestellt: Die Touristenzahlen haben sich gesteigert, auch das Angebot der Beherbergungsbetriebe hat sich ausgeweitet, und es gibt mehr Ferienwohnungen. Drei Museen wurden in der Dienstzeit der beiden eröffnet, wobei Karl-Heinz Erz bei dem Start des Telefonmuseums kräftig mitgewirkt hat. Auch bei der Restaurierung der Ölmühle hatte Erz seine Hände im Spiel. Die Morbacher Energielandschaft wird nach seinen Angaben von vielen Kommunen im In- und Ausland besichtigt. Es wurden Wanderprogramme wie die "Mühlenwanderung" ins Leben gerufen, regelmäßig erscheinen Gästezeitungen und ein Unterkunftverzeichnis. Außerdem sorgen die Morbacher Touristiker dafür, dass auch für die Einheimischen immer etwas los ist: Sie haben beispielsweise Comedian Dieter Nuhr, Sängerin Nena, Guildo Horn oder die Volksmusikparade in den Hunsrück geholt. Durch die Schließung der Jugendherberge im vergangenen Jahr sind die Besucherzahlen zwar derzeit rückläufig, doch lassen Erz und Polok deshalb nicht die Köpfe hängen. "Wir wollen den Fremdenverkehr weiter steigern", blickt Erz optimistisch in die Zukunft. Diese positive Einstellung hat er, weil er weiß, "dass das Fremdenverkehrs-Bewusstsein in der Bevölkerung gewachsen ist". "Den Leuten ist bewusster geworden, wie schön unsere Landschaft ist, und das tragen sie auch nach außen", sagt er stolz. Denn nicht zuletzt haben die Mitarbeiter der Tourist-Info dazu beigetragen.

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