Singen und Klatschen bis zum Abwinken

MORBACH. Jede Menge Publikumslieblinge – aber mit 300 Besuchern relativ wenig Zuschauer. Doch diejenigen, die dabei waren beim "Edelweiss der Volksmusik", haben ihren Spaß gehabt.

Etliche Stühle sind an diesem Abend leer geblieben. Doch zum Glück für Akteure und Publikum nicht in den vorderen oder mittleren Reihen. Möglichst weit vorne zu sitzen, lässt sich heute kaum einer nehmen. Schließlich bietet sich nicht allzu oft in Morbach die Gelegenheit, die meist nur vom Fernsehen bekannten Sänger und Musiker einmal live zu erleben. Ein Mix aus unsterblichen Schlagern

Das vom Trierischen Volksfreund präsentierte Gastspiel der SWR4-Tournee "Edelweiss der Volksmusik" lockt zudem mit Namen wie Jürgen Marcus, Ricky King oder den "Zillertaler Haderlumpen". Der Mix aus unsterblichen Schlagern und romantischen Evergreens mit neuen Kompositionen und reinen Instrumentalstücken kommt beim Publikum bestens an. Fast vom ersten Stück an klatschen die rund 300 Besucher immer wieder spontan mit und können darüber hinaus auch in punkto Textsicherheit glänzen. Schon in der ersten Halbzeit sind zudem lautstarke "Bravo"-Rufe zu vernehmen oder der Wunsch nach einer "Zugabe" ertönt. So etwa bei dem Auftritt von Ricky King, dem "König der Gitarre", der wie es die Moderatorinnen formulieren, mit einem "Klang der die Seele streichelt" zu begeistern weiß. Die Herzen höher schlagen lässt aber auch Sandra Weiss, die mit den Herren vom "Duo Treibsand" auf eine Reise zu unvergessenen Schlagerklassikern entführt. Dass statt "Gitti und Erika" an diesem Abend "Alex und Erika" durchs Programm führen, stört die Volksmusikfreunde nicht. Vor allem nicht, nachdem Alex mit einer Kostprobe aus "Figaros Hochzeit" ihr stimmliches Können mit Bravour unter Beweis gestellt hat. Günter und Rita Jakobs aus Schladt in der Nähe von Himmerod sind mit der Programm- Mischung mehr als zufrieden. Das Geburtstagsgeschenk ihrer Söhne hat gepasst. "Die Musik ist ja so nach unserem Geschmack genau das Richtige", finden die beiden. Da ließe es sich auch prima die alten Lieder noch einmal auffrischen. "Bis jetzt war alles sehr schön", bekräftigen auch Klaus und Renate Spreier aus Achtelsbach bei Birkenfeld während der Pause. Als begeisterte Volksmusik-Freunde ist dieses Angebot in Morbach für sie optimal. Hilde und Werner Eibes aus Wederath besuchen zum ersten Mal ein Volksmusikkonzert. Während der Gattin die beiden Herren vom Duo Treibsand sehr gut gefallen haben, hat der Ehemann mehr ein Auge auf die adretten Frauen geworfen, wie er schmunzelnd gesteht. Doch was sie am meisten fasziniert, ist die Musik: "Man kennt die Lieder ja alle - da kann man schön mitsingen." Den schwachen Besuch hatte Karl-Heinz Erz, Leiter der Morbacher Tourist-Information, bereits befürchtet. "Das ist einfach zu teuer", kommentiert er die Eintrittspreise von bis zu 39,75 Euro pro Person. "Das ist ein Punkt, wo man die Kirche im Dorf lassen muss", sagt er.

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