Singen zur Ehre Gottes

HAAG. (jolo) In der Kirche zur Ehre Gottes zu singen, ist für Anna Ertz aus Haag das Schönste. Mit elf Jahren tat dies die heutige 76-Jährige zum erstenmal. Für 65-jähriges aktives Mitwirken im Kirchenchor wurde sie jetzt geehrt.

Schon früh merkte ihr damaliger Lehrer August Sozimmerowsky, der gleichzeitig erster Kirchenchorleiter war, dass Anna Ertz Talent zum Singen hatte. Es war kurz vor Weihnachten, und er teilte das damals elf Jahre alte Mädchen zur Gesangsstunde ein. 1941 durfte die Haagerin zum erstenmal im Kirchenchor bei der Christmette mitwirken. Etwas Neues bedeutete für sie ebenfalls, dass sie zusammen mit den Erwachsenen auf der Empore Platz nahm. Fortan hatte die Sopranistin im Kirchenchor ihren Platz gefunden. Zwei Schulstunden plante die Sängerin zukünftig jeden Freitag für die Probe im Pfarrsälchen ein. Ihrem Entdecker folgten Nikolaus Metter, ihr Onkel Johann Schemer und der Gutenthaler Lehrer Hermann Josef Marx als Chorleiter. Höchstes Lob von Bischof Marx

Nach dem Übungsstundefleiß kommt der Preis. Was heißt, dass entweder jemand auf seinen Geburtstag im Pfarrsälchen einen ausgibt, oder einige bringen Hausmacher- oder Käseschnittchen oder eingelegte Heringe mit. Ihre musikalischen Gene hat die lebensfrohe Haagerin an ihren Sohn Kunibert vererbt, der stets an Fastnacht seinen großen Auftritt hat, sowie an ihre Enkelin Eva, die bei ihrer Goldenen Hochzeit im Februar die Querflöte spielte. Ausflüge unternimmt der Chor ebenfalls jedes Jahr. Diesmal ging's nach Bad Pyrmont. Auch eine Wanderung an Weihnachten steht auf dem Jahresprogramm. Kürzlich fand auch die jährlich wiederkehrende Weihnachtsfeier statt. Ein großer Tag für Anna Ertz, an dem sie für 65-jähriges aktives Singen - ein eher seltens Jubiläum - geehrt wurde. Bischof Reinhard Marx erteilte das höchste Lob: ,,Durch ihre Treue und eifriges Mitwirken haben Sie sich große Verdienste um die Gestaltung und Verschönerung der Gottesdienste in ihrer Pfarrgemeinde erworben." Drei Wünsche hat die Jubilarin für die Zukunft: dass sie noch viele Jahre zur Ehre Gottes singen darf, regelmäßig zu den Gruppenstunden ihres zehnköpfigen Strickclubs gehen kann und dass der seit zwei Monaten kranke Kirchenchorleiter Hermann Josef Marx bald wieder fit ist.

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