Singende Hunsrücker Propheten begeistern

HUNOLSTEIN. (jolo) Propheten im eigenen Land gelten nichts. Dieses Sprichwort kehrten die vier singenden Hunsrücker von "Sine Nomine" um. Ihr geistliches Konzert in der St.-Johannes-der-Täufer-Kirche war fast ausverkauft. Am Schluss gab es Zugaben und stehende Ovationen.

 Das vierköpfige Ensemble "Sine Nomine" bescherte ein unterhaltsames Konzerterlebnis.Foto: Hans-Josef Loch

Das vierköpfige Ensemble "Sine Nomine" bescherte ein unterhaltsames Konzerterlebnis.Foto: Hans-Josef Loch

Nach den geistlichen Konzerten 1997, 1998 und 1999 fand 2001 das erste weltliche Konzert des musikalischen Quartetts auf dem Hunolsteiner Hof statt. Daran konnten sich etliche Musikliebhaber erinnern und kamen in Scharen ins Hunolsteiner Gotteshaus. Sie wurden nicht enttäuscht. Eingestimmt wurden sie von Bernd Loch an der Orgel mit ,,Pastorale F-Dur". In diesem Stück Johann Sebastian Bachs wird die Geschichte der Hirten aus der Campagna erzählt, die an Weihnachten nach Rom kommen, um vor den Altären der Jungfrau Maria und dem Jesuskind ihre Aufwartung zu machen. "Sine nomine" stieg ein ins Konzert mit "Gaudeamus hodie", einem Kanon, der in vielen Chören ein Renner ist. Der erste Teil des Konzerts stand ganz im Zeichen der Weihnachtszeit und den Liedern "Macht hoch die Tür" und "Kumbayah, my Lord". Der Komponist Joseph Gabriel Rheinberger (1839 bis 1901), dessen Vorbild Bach war, hatte eher eine romantische Ader. Diese zeigte Organist Loch mit der Krippenmusik ,,Pastorale G-Dur". Auch Gesänge zu Ehren Marias wie "Ave Maria" fehlten nicht. "Wie kann sich ein musikalisches Ensemble den Namen ,Ohne Namen' geben?", fragte Moderator Andreas Hackethal. Denn genau das ist die Übersetzung von "Sine Nomine", dem Namen des Hunsrücker Quartetts. Hackethal lieferte die Antwort postwendend: "Bei dem Namen kommt zum Ausdruck, wie vielseitig die musikalischen Möglichkeiten dieser Gruppe sind, weder in die eine noch in die andere Richtung festgelegt." Im Mittelteil des Events trugen die kulturellen Botschafter Morbachs aus ihrem umfangreichen Repertoire drei weihnachtliche Negro-Spirituals vor. Als erstes kam "Go, tell it on the mountain", dem sich das durch Louis Armstrong populär gewordene "Amen" anschloss, welches - vom Text her - vom letzten Stück "Mary had a baby" reflektiert wird. Was wäre ein Konzertabend in der Weihnachtszeit ohne einen Titel, der sich mit dem Frieden auf Erden beschäftigt? Mit dem letzten Lied des offiziellen Teils "Frieden sei dieser Welt beschieden" wollte das Quartett die Besucher anregen, darüber nachzudenken, wie sie bei sich selbst, am Arbeitsplatz, in Gesellschaft und Familie ein klein wenig mehr Frieden und Gerechtigkeit schaffen können.Viele neue Freunde in Hunolstein gewonnen

Herbeigeklatschte Zugaben durften nicht fehlen. Das vierköpfige Ensemble mit dem ersten Tenor Gerd Loch, genannt "Die Stimme", dem Gesamtleiter, Orgelspieler und dem zweiten Tenor Bernd Loch, dem ersten Bariton Christian Hackethal sowie dem zweiten Bass und "Mädchen für alles" Marcus Heintel hat in seinem zehnten Jahr beim 150. Auftritt in der St.-Johannes-der-Täufer-Kirche viele neue Freunde gewonnen.

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