Sonne tanken

NEUNKIRCHEN. (fab) Die Idee, ein ganzes Dorf mit erneuerbarer Energie zu versorgen, nimmt in Neunkirchen immer konkretere Formen an. 20 interessierte Bürger waren der Einladung zu einer Informationsveranstaltung ins Gemeindehaus gefolgt, in der Ortsbürgermeister Richard Pestemer zur Auswertung der Fragebogenaktion Stellung bezog, und seine Berater vorstellte.

 Die Vision, ein ganzes Dorf zu ökologisieren, wird Schritt für Schritt realisiert. Schreiner Frank Müller schwört auf seine Solaranlage. Foto: Frank Faber

Die Vision, ein ganzes Dorf zu ökologisieren, wird Schritt für Schritt realisiert. Schreiner Frank Müller schwört auf seine Solaranlage. Foto: Frank Faber

Aufgrund seiner Kontakte gewann Richard Pestemer den Trierer Architekten Michael Müller und den Professor für Soziologie an der Universität Trier, Bernd Hamm, als freiwillige Berater für sein Vorhaben, den Ort Neunkirchen zu ökologisieren. Eine Fragebogenaktion zur Energieberatung an die 40 Haushalte stieß im 140- Einwohner-Ort auf positive Resonanz. "Der Rücklauf der Fragebögen war sehr gut", teilte Pestemer mit. Laut Befragung bestünde großes Interesse an einer Beratung. "Welche Referenzen bringen die Berater mit?", will Edgar Jung wissen. Bernd Hamm und der Architekt Michael Müller kennen sich aus der Studienzeit und sehen ihr Vorhaben erst einmal als "Experiment". Hamm weist auf seine langjährigen wissenschaftlichen Tätigkeiten hin und gibt den Bürgern sein "Energiekonzept für die Region" zur Ansicht. "Dass bei den Bürgern eine gewisse und berechtige Skepsis uns gegenüber besteht, ist völlig normal", sagt der Uni-Professor. Ziel des Berater-Duos ist es, eine optimale Lösung für das Dorf zu erarbeiten. Völlig offen stehen die Neunkirchener dem "Modellprojekt" gegenüber. Acht Haushalte erklärten sich sofort bereit, an ihrem Haus einen "Energiecheck" mit einer ersten Diagnose erstellen und sich umfassend beraten zu lassen. Hamm stellt bei der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt in Osnabrück Förderanträge für das Projekt. Ortsbürgermeister Richard Pestemer will noch weitere Haushalte dafür sensibilisieren und überzeugen. "Ich rechne damit, dass noch fünf Haushalte dazu kommen", sagte Pestemer und gab bekannt, dass das Gemeindehaus, der Reiterhof und sein Haus mit Solarstrom versorgt werden. "Der Start in eine ökologische Zukunft ist nun gemacht", freute sich der Ortschef.

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