Großer Andrang herrschte am Sonntag beim Fest in und um die historische Ölmühle im Morbacher Ortsteil Schmausemühle. Ständig kamen neugierige Besucher vorbei, die sich über die althergebrachte Weise der Erzeugung von Rapsöl informieren wollten. Dazu zählten auch Markus und Marion Münster aus Malborn, die durch einen Artikel im TV auf das Mühlenfest aufmerksam gemacht wurden.Infos über Ölproduktion nach alter Sitte

Sie ließen sich von Peter Schuh den Ablauf der Ölproduktion vom Kollergang bis zur Spindelpresse erklären. "Man sieht zurzeit so viele gelb blühende Rapsfelder in der Landschaft, und hier kann man einmal sehen, wie aus den kleinen schwarzen Rapskörnchen naturreines Rapsöl gewonnen wird", sagte Markus Münster, der vom guten Zustand der historischen Ölmühle überrascht war. Zudem wurden im Steinbackofen Brot und Streuselkuchen gebacken, die sehr begehrt waren.Bei strahlendem Sonnenschein hatten viele Morbacher und zahlreiche Auswärtige den Muttertag zum Anlass genommen, auf der Schmausemühle einen Hunsrücker Schwenkbraten oder ein Stück selbst gebackenen Kuchen zu essen. Neben dem Musikverein sorgte die Morbacher Dorfmusik für die musikalische Unterhaltung."Der Erlös des Festes ist für die Unterhaltung der Denkmalzone Ölmühle und den neu angelegten Kinderspielplatz bestimmt", sagte Ortsvorsteher Hans Jung. Denn das Mühlenfest hatte in diesem Jahr mit einer offiziellen Einweihungsfeier etwas ganz Besonderes zu bieten.Für viele Eltern im Ortsteil Schmausemühle ging am Sonntag nämlich ein Wunsch in Erfüllung. Endlich müssen ihre Kinder nicht mehr den weiten Weg bis in den Ort zurücklegen um sich auf einem Spielplatz austoben zu können. Bisher gab es auf dem Gelände der Denkmalzone lediglich eine kleine Rutsche. Beim Mühlenfest im vorigen Jahr machte Antje Mettler dem Ortsvorsteher und Initiator der "Denkmalzone Ölmühle" Hans Jung dann den Vorschlag, an der Stelle der Rutsche und des darunter liegenden Kräutergartens einen richtigen Spielplatz anzulegen.Jung sagte damals spontan seine Unterstützung zu, sofern die Arbeiten in Eigenleistung erbracht würden. Und tatsächlich: In der Zwischenzeit ist die Idee verwirklicht worden. Nachdem die Frauen den Kräutergarten verkleinert hatten, installierten die Männer nach einem Plan von Joachim Schmaus die neuen Spielgeräte in der Hanglage.Die Kosten wurden dabei von der Ölmühle übernommen, während die Rundhölzer für die Schaukeln vom Sägewerk Ludwig Kuntz ge-stiftet wurden. Von dem schön angelegten Spielplatz sollen jedoch nicht nur die Kinder im Ortsteil Schmausemühle profitieren, sondern auch Kinder aus dem Ort und Schulklassen, die die Ölmühle besichtigen, betont der Ortsvorsteher. Nach der Einsegnung durch Pastor Karl-Josef Albrech und dem evangelischen Pfarrer Florian Brödner tummelten sich sofort viele Kinder auf dem Spielplatz. Auch Janine Resch und Lisa Jung aus Morbach probierten die Spielgeräte gleich mit Feuereifer aus. "Früher war nur eine kleine Rutsche hier, doch jetzt ist der Spielplatz viel schöner, weil außer der Rutsche auch eine Hängebrücke und ein Klettertau zum Spielen da sind", sagte Lisa Jung begeistert.