Spannende Natur

Begleitet von Experten haben Siebtklässler der Sophie-Scholl-Realschule Morbach auf Initiative der Zeitschrift Geo die Artenvielfalt rund um die Burgruine Baldenau erkundet.

Hundheim. (urs) Siebtklässlerin Monique konzentriert sich auf ihre Nasenspitze. Kaum zu glauben, dass sich dort nun schon etliche Minuten eine Libelle wohl zu fühlen scheint. Experte Martin Schorr erklärt, was die "blauflügelige" Prachtlibelle derart die Ruhe bewahren lässt. Es sei halt jetzt etwas kühl. Außerdem fühle sich die Libelle noch nicht so gut, weil sie eben erst aus kurzfristiger Gefangenschaft freigelassen worden sei. Maximilian macht die Probe auf Exempel. Mit eindeutiger Handbewegung will er die "Wasserjungfer" dazu bewegen, sich davonzumachen. Aber ohne Erfolg - die Libelle kann ihre Trägheit noch nicht abschütteln.Bereits zum zweiten Mal haben sich Schüler der Sophie-Scholl-Realschule Morbach am Tag der Artenvielfalt der Zeitschrift Geo beteiligt. Mit ihrer Lehrerin Margret Scholtes, Biotopbetreuerin Kreis Bernkastel-Wittlich Süd, haben rund 70 Schüler einen Vormittag lang die Wiesen rund um die Burgruine Baldenau durchstreift. Unterstützt wurden sie dabei von der Gemeinde Morbach, aber vor allem von etlichen Fachleuten - darunter auch Experten der Uni Trier. "Ich freue mich, dass wir so bereitwillig Unterstützung bekommen haben", dankt Scholtes allen Beteiligten. So hat etwa Geobotaniker Dr. Jörg Zoldan durchs Gelände geführt und Verena Wenzelides hat die Schüler auf Kreuzspinnen und Libellen im Hochzeitsflug aufmerksam gemacht. Moritz Schmitt von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz nutze die Exkursion, um über das EU-Projekt "Arnika-Wiesen" zu informieren.Schüler nehmen Gewässer unter die Lupe

Mit Axel Merten, den viele Jugendliche von Exkursionen rund ums Hunsrückhaus am Erbes- kopf kennen, nehmen die Realschüler die Gewässer unter die Lupe. Sie entdecken Köcherfliegen, Fadenmolche oder Eintagsfliegenlarven. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten fasziniert einige von ihnen das so sehr, dass sie sich sogar in der Pause mit Kaulquappen und Molchen beschäftigen. Aber auch die Tier- und Pflanzenwelt der Wiesen hat ihnen an diesem Tag einiges zu bieten. So hat Dennis eine Goldammer entdeckt. Sie sei goldgelb und habe einen kurzen Schnabel, erzählt der 13-Jährige. Außerdem hätten sie einen Finken gesehen und Dohlen, die sich an der Ruine heimisch fühlten, erzählt Mitschüler Jannik. Experte Patrick Jaskowski habe ihnen erzählt, dass die Menschen den Dohlen früher Namen gegeben hätten, die so ähnlich geklungen hätten wie die von den Vögeln verursachten Geräusche. Fabian, der sich für Vögel interessiert, findet es toll, dass sie mit einem Fernglas noch in 200 Metern Entfernung einige gut ausmachen konnten. Nicht weniger spannend haben Olga und Irena das Bestimmen von Pflanzen gefunden. Sie haben Kräuter zugeordnet und gedüngte Wiesen und auch Magerwiesen gesehen. Von einigen Pflanzen, wie einer Kamillenart, konnten sie auch welche mitnehmen. Es sei ihnen zum Beispiel gar nicht bewusst gewesen, wie viele Hahnenfußarten es gebe. "Das hat richtig Spaß gemacht", steht für die beiden fest.

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