Sprudel-Durststrecke

THALFANG. (iro) Die Hochwald Sprudel Gruppe fährt in Thalfang nach Firmenangaben ab Montag Kurzarbeit. Unternehmenssprecher Günter Heß bestätigte dies dem TV auf Anfrage und machte vor allem saisonale Schwankungen und die für 2007 vorgesehene Mehrwertsteuer-Erhöhung dafür verantwortlich.

Was hat die Kurzarbeit mit der Mehrwertsteuer-Erhöhung zu tun? Nach Angaben von Unternehmenssprecher Günter Heß eine ganze Menge. Denn wie die Endverbraucher im Januar reagieren, sei nicht absehbar. Und deshalb würde sich der Handel nicht mehr bevorraten, als er müsse. "Die knallen sich zum Jahresende die Lager nicht voll", sagte Heß. Hinzu kämen saisonale Schwankungen bei Einwegwässern, die hauptsächlich in Thalfang produziert würden. Deshalb blieben die Mitarbeiter am Stammsitz in Schwollen von der Kurzarbeit verschont. Getränke fallen übrigens unter die Regelung von künftig 19 Prozent, während andere Lebensmittel auch 2007 mit dem ermäßigten Satz von sieben Prozent besteuert werden. Mineralwässer "würden für Heß unverständlich" Non-Food-Artikeln gleichgestellt. Auch die Inventur, die viele Unternehmen zum Jahresende machen müssten, tue ihr Übriges. Die Konsequenz: doppelte Zurückhaltung bei den Kunden des Mineralbrunnens mit Sitz in Schwollen. "Wir machen lieber Kurzarbeit, als Personal freizusetzen", sagte Günter Heß weiter. In der Mineralwasserbranche sei Kurzarbeit nicht ungewöhnlich. Nicht alle der 70 Mitarbeiter in Thalfang seien betroffen. Es seien beispielsweise auch Wartungsarbeiten geplant. Wie viele Mitarbeiter kurzarbeiten müssten, dazu wollte Heß ebenso wenig sagen wie zur Frage, wie lange sie dauern soll. Offenbar handelt es sich beim Sprudel-Unternehmen nur um eine kurzfristige Durststrecke. Denn die Bauarbeiten für die dritte Produktionslinie in Thalfang sind in vollem Gange. Heß: "Da profitieren wir sogar von der milden Herbstwitterung." Eine Summe in zweistelliger Millionenhöhe soll investiert werden.

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