Stammgäste bleiben Bischofsdhron treu

BISCHOFSDHRON. Das Jugendherbergswerk hat sich gleich zweimal aus der Einheitsgemeinde Morbach zurückgezogen: aus der Jugendherberge in Morbach und aus dem Kreisjugendzentrum in Bischofsdhron. Während in Morbach die Zukunft des Gebäudes weiterhin unklar ist, geht es in Bischofsdhron bereits wieder rund.

Das Bischofsdhroner Kreisjugendzentrum ist Geschichte. Seit wenigen Tagen nutzen Jugendgruppen und Tagungsgäste offiziell das Freizeitzentrum-Idarwald in unmittelbarer Nähe des Bischofsdhroner Sportgeländes. Für die Gäste am Ortsrand hat sich auf den ersten Blick wenig geändert: Die neuen Schilder hängen noch nicht. Und die Ansprechpartner, die im Empfangsbereich hinterm Tresen stehen, die kennen sie auch. Karin Reichert und Michael Jutzi hatten in den vergangenen Jahren neben der Morbacher Jugendherberge das Kreisjugendzentrum als Einrichtung des Deutschen Jugendherbergsverbands betreut. Als der Verband im vergangenen Jahr den Vertrag mit dem Kreis Bernkastel-Wittlich für Bischofsdhron kündigte, entschlossen sie sich, die Einrichtung in eigener Regie weiter zu betreiben. "Wir wollten mehr Zeit für unsere Kinder haben", nennt die gelernte Hauswirtschafterin den Grund für ihre Entscheidung. Ständig an zwei Standorten gleichzeitig präsent sein zu müssen, sei auf die Dauer kaum machbar gewesen.Distanz nach Morbach unproblematisch

Die Entscheidung haben sie bisher nicht bereut. Schon allein die Lage der Jugendherberge mitten im Ort sei problematisch gewesen. Es habe häufig Schwierigkeiten mit den Anwohnern gegeben. Am Bischofsdhroner Ortsrand sei dies anders. Auch die Distanz nach Morbach sei kein Thema. Schwimmbad und Ortelsbruch seien zu Fuß zu erreichen. Bis November vergangenen Jahres hatten Jutzi und Reichert ihren Vertrag mit dem Jugendherbergsverband. Sie fielen aus allen Wolken, als der plötzlich nach Bischofsdhron auch sein Standbein in Morbach schloss. Der Kreis überließ ihnen im übrigen die Bischofsdhroner Immobilie (siehe auch Hintergrund). 50 000 Euro bot die Einheitsgemeinde Morbach als Zuschuss an. Die neuen Betreiber, die im Freizeitzentrum als Geschäftsführer fungieren, haben sich einiges vorgenommen: Der gesamte Empfangsbereich mit Büro-Kommunikation ist bereits neu gestaltet. Die bisherigen Fünf-Bett-Zimmer wurden mit sechs Betten ausgestattet. Auch in Speisesaal, Sanitärbereich, Küche und Außenanlage wird erheblich investiert. Dabei entstehen auch neue Arbeitsplätze. Reichert und Jutzi beschäftigen Köche, Reinigungskräfte und einen Hausmeister, insgesamt fünf Personen. Nicht nur Schulklassen, Konfirmandengruppen und die Kreismusikjugend gehören zur festen Klientel der Einrichtung. Die neuen Betreiber sprechen auch gezielt Tagungsgäste an. Die komplette Ausrüstung inklusive Internet-Anschluss mit Flat-Rate sei vorhanden. Beispielsweise werden im Auftrag des Arbeitsamts in Bischofsdhron Schulungen abgehalten. Über mangelnde Nachfrage können die beiden Jungunternehmer nicht klagen. Das 66-Betten-Haus ist gut belegt. Die Kolpingfamilie aus Köln-Ostheim, treue Gäste seit 1996, veranstaltet in Bischofsdhron mit sieben Betreuern und 33 Kindern eine religiöse Ferienfreizeit. Den Kindern im Alter zwischen acht und zwölf Jahren gefällt's. 60 Prozent von ihnen sind laut Betreuer Heinrich Simons "Wiederholungstäter". "Wir haben bereits Buchungen bis ins Jahr 2006", freut sich auch Michael Jutzi. Nachdem klar war, dass die beiden das Objekt übernehmen, stürzten sie sich in die Arbeit. Tausende von Adressen, unter anderem von Schulen, haben sie im Internet akquiriert, angeschrieben und laut Jutzi eine "tolle Resonanz" bekommen."

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