Stimmungsvolles Ambiente

DHRONECKEN. (jolo) Fernab der großen Bühnen öffnete sich am ersten Juli-Wochenende auf der Burg Dhronecken der Vorhang zu einem großen Kulturspektakel. Dafür verantwortlich zeichnen Frontmann Michael Suska und seine Hunsrückvereinsgruppe, die sich neben dem Wandern und der Heimatpflege der Kultur widmen.

"Die dörflichen Feste haben es zunehmend schwerer gegenüber der städtischen Konkurrenz", ist Michael Suska, Vorsitzender des Hunsrückvereins Dhronecken, überzeugt. Doch sein Verein setzt in jedem Jahr einen Kontrapunkt zu dieser Tendenz: das Burgfest mit einem kulturell vielfältigen Programm. Insgesamt 1300 Besucher genossen an zwei Tagen das stimmungsvolle Burgambiente. Im Sommer vergangenen Jahres war Michael Suska in der Trierer Fußgängerzone unterwegs. Dudelsackklänge, die er dort hörte, faszinierten nicht nur ihn. Erzeugt wurden sie vom "Palatine Kaledonien Music Ensemble". Drei Musiker der 16-köpfigen Dudeldorfer Formation spielten am Sonntag beim Burgfest auf, nachdem die Podiumsdiskussion "Dhronecken: Stammsitz des Hagen von Tronje" beendet war. Doch nicht nur der "Geist" des finsteren Helden aus der Nibelungensage wurde an diesem Wochenende beschworen. Auch der andere legendäre Hunsrücker, Schinderhannes, durfte bei dem Fest nicht fehlen. Hotte Schneider und Jürgen Thelen ließen den Räuberhauptmann musikalisch wieder auferstehen. Gut an kamen die beiden bei Stammbesucher Arnold Breidt aus Gusenburg: "Die beiden haben in kurzer Zeit die Schinderhannesgeschichte treffend dargeboten."Sascha steht auf Matrosen Oscar

"Ja, du kannst es allen zeigen, ja du kannst es nicht verschweigen, wenn du fröhlich bist, dann pfeif‘ doch mal ein Lied", sangen etwa 40 Kinder später gemeinsam mit den Rotznasen-Theaterleuten. Das war am Ende einer kurzweiligen Abenteuerreise mit Drachen und Mäusen nach Sansibar, bei der die Kinder nicht nur Zuschauer waren, sondern miteinbezogen wurden. Der kleine Klaus Ludwig aus Deuselbach amüsierte sich sehr. Ihm und dem siebenjährigen Sascha Kaub, der mit seiner Mama aus Damflos anreiste, gefiel am besten Matrose Oscar. Die kleine Triererin Nooni Moyal und ihre Eltern statteten den Großeltern, die in Dhronecken wohnen, einen Besuch ab. Nooni schwärmte noch lange vom Bär, der für allerlei Schabernack sorgte, während längst andere Akteure die Bühne bevölkerten. Folkloretänze wechselten sich mit Gesang ab. Da war zum einen der Barde Andra alias Sascha Lettau vom Nürburgring, der zum ersten Mal auf Burg Dhronecken Minnegesang darbot. "La Volte" entführte auf der Bühne mit Renaissancetänzen in eine frühere Zeit, die Folkloregruppe Beuren sowie die erfrischend auftanzenden Hilscheider "Hauhuppser", die früheren Damenfußballerinnen, waren ebenfalls mit von der Partie. Seit zwei Jahren können Interessierte in der Thalfanger Volkshochschule griechische Tänze lernen. Der diesjährige Kurs stellte beim Burgfest unter anderem den bekannten "Sirtaki" aus Griechenland vor. Bevor der Vorhang beim Burgfest fiel, spielten zwei Künstler noch einmal groß auf: der Reinsfelder Folk- und Countrymusiker Michael Pizzardini und der Lothringer "Frauenliebling" Marcel Adam. Der Chansonnier Adam sang in Französisch, Deutsch und in Mundart. Seine Lieder behandelen Themen, in denen sich die einfachen Leute wiedererkennen.

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