Tauwetter folgt auf eisige Zeiten

TALLING. Die frostigen Zeiten für Talling sind bald vorbei: Der Haushalt 2006 ist zwar noch unausgeglichen, aber die schwarzen Zahlen rücken für das 221-Einwohner-Dorf näher. Bereits in zwei Jahren will man aus der Verlustzone heraus sein.

Der Tallinger Ortsbürgermeister Erich Thösen hatte gute Nachrichten für die Mitglieder des Ortsgemeinderats. "Wir befinden uns auf dem Weg der Konsolidierung", sagte der Dorf-Chef. Zwar ist auch der Haushalt 2006 nicht ausgeglichen, aber Land sei in Sicht. Das Minus von 16 300 Euro lege alle Defizite der vergangenen Jahre offen. Würde die Summe um den Fehlbetrag des vergangenen Jahres bereinigt, sprich das Defizit aus dem Jahr 2004 nicht berücksichtigt, gäbe es sogar eine freie Finanzspitze in einer Größenordnung von 8100 Euro, erklärte Michael Suska von der Verbandsgemeindeverwaltung. Spätestens im Jahr 2008 komme man aus den roten Zahlen heraus. Und das, obwohl die Bedarfszuweisungen in diesem Jahr mit rund 1300 Euro denkbar gering ausfallen. Das Land unterstützt defizitäre Gemeinden im kommenden Jahr mit 15 Prozent des Defizits, soweit es sich um unabweisbare Ausgaben handelt. Im Vorjahr waren es noch 22 Prozent. Die positive Entwicklung macht auch einen Schuldenabbau von 50 000 auf 36 000 Euro möglich. Suska geht davon aus, dass Talling in den nächsten Jahren keine großen Investitionen tätigen müsse. Das Dorf habe schließlich eine "Top-Infrastruktur". Die Hausaufgaben seien gemacht und die wichtigen Projekte seien in der Vergangenheit getätigt worden. Und das trage zur guten Prognose für den Ort bei. Die beiden Windräder, die im vergangenen Jahr aufgestellt wurden, lassen stetig Geld in die Kasse des Dorfes fließen. Die jährlichen Pachteinnahmen belaufen sich auf rund 24 000 Euro. Zusätzliche Einmalzahlungen aus der Windenergie-Nutzung fließen in diesem Jahr in den Forst. Statt 180, wie ursprünglich geplant, können in diesem Jahr 360 Douglasien geastet werden. Das ist notwendig, damit die Hölzer nicht an Wert verlieren. Doch zurück zur Infrastruktur: Nicht nur, dass die Umgehungsstraße die Lebenqualität erheblich erhöht. Der Ausbau der Innerortsstraßen ist so gut wie abgeschlossen. Im Neubaugebiet "In den alten Bitzen" steht bereits der vierte Neubau, ein weiterer soll im Frühjahr folgen. An Investitionen ist in diesem Jahr der weitere Umbau des Gemeindehauses vorgesehen. Nach 17 000 Euro im Vorjahr mussten diesmal nur noch 5000 Euro verplant werden. Für 1000 Euro sollen weitere Geräte für den Spielplatz angeschafft werden. Auch für Gemeinschaftsprojekte wie den Ausbau der Leichenhalle am Thalfanger Friedhof wird Talling per Umlage 2006 mit 2400 Euro zu Kasse gebeten. Der Vorjahreshaushalt konnte mit einer Verbesserung von 22 600 Euro abgeschlossen werden - dank Sparmaßnahmen am Gemeindehaus und höherer Steuereinnahmen. Zumindest Letzteres soll auch 2006 bleiben. Deutlich erhöhten soll sich der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer von 37 750 auf 47 920 Euro. Und auch die Gewerbesteuer steigt, wenn auch auf niedrigem Niveau, von 100 auf 500 Euro. Wer mehr bekommt, muss stets auch mehr abgeben: Ebenfalls in die Höhe gehen die Verbandsgemeinde- und Kreisumlage. Die Hebesätze der Ortsgemeinde bleiben unverändert.

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