Testballon bewährt sich

Das Deutsch-Russische Neujahrsfest wird in diesem Jahr eine Nummer kleiner ausfallen. Lediglich das Kinderfest wird stattfinden. Der Grund: Die vierköpfige Familie Heintel, die tragende Säule beim Veranstalter, kann wegen eines Familienfestes bei den Vorbereitungen nicht mithelfen.

Morbach. Der Bericht "Kein Neujahrsfest mehr" von der Jahreshauptversammlung des Awo-Ortsvereins Hochwald Morbach-Thalfang, der kürzlich in unserer Zeitung zu lesen war, hat für Irritationen gesorgt. Der Text konnte so verstanden werden, als ob es kein Deutsch-Russisches Neujahrsfest mehr geben würde. Das Gegenteil ist laut Brigitte Heintel, der Vorsitzenden des Awo-Ortsvereins, der Fall. Allerdings wird das Fest, zu dem bislang dreimal eingeladen worden war, im Dezember 2007 lediglich in abgespeckter Version stattfinden können. Der Grund: Die Familie Heintel ist Ende Dezember wegen eines Familienfestes nicht da. Alle, das sind Brigitte Heintel und Ehemann Helmut, sowie Sohn Marcus Heintel und dessen Ehefrau Irina Petrova. Da damit eine tragende Säule der Morbacher Arbeiterwohlfahrt und damit auch vier entscheidende Arbeitskräfte fehlen, hat man sich dazu entschieden, am 29. Dezember lediglich zum Kinderfest einzuladen. Die sich üblicherweise anschließende Feier für Erwachsene fällt dagegen aus. Die Awo-Vorsitzende geht davon aus, dass ein Jahr später wieder alles beim Alten ist und auch die Erwachsenen wieder auf ihre Kosten kommen. Inzwischen kommen viele Alteingesessene

Das erste Deutsch-Russische Neujahrsfest war ein "regelrechter Versuchsballon", schildert Brigitte Heintel rückblickend. Diese Veranstaltung sollte ein zwangloses Kennenlernen zwischen Neubürgern aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und Einheimischen dienen und die Integration fördern. Der Zuspruch der Einheimischen sei anfänglich noch recht zögerlich gewesen. Doch gerade im vergangenen Jahr seien zahlreiche "Alt-Morbacher" mit von der Partie gewesen. Und es müsse ihnen sehr gefallen haben: Viele wollten auch um zwei Uhr morgens noch nicht nach Hause gehen. Die Awo hat zu den Neubürgern nach Angaben Heintels einen guten Kontakt. Die Organisation hilft bei Behördengängen oder bei Schriftverkehr. Aber die Awo-Vorsitzende weiß auch, dass viele der Zugezogenen Hemmungen im Umgang mit anderen hätten. Deshalb dürfe man die Bedeutung einer solchen Veranstaltung auch nicht unterschätzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort