Tiefbauer mit Schippe und Hacke

Vier Jahre haben sich die Piesporter Sportbegeisterten gedulden müssen. Der offizielle Spatenstich gibt nun endlich das Startzeichen für den Umbau des Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz.

 Bei so viel Hilfe wird der Platz im Oktober fertig sein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Bei so viel Hilfe wird der Platz im Oktober fertig sein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Piesport. Kaum hat die Gemeinde Piesport grünes Licht erhalten, preschen die Kicker des Sportvereins "Mosella" Niederemmel auch schon vor. Allerdings dieses Mal weniger auf sportliche Art, sondern als Tiefbauer mit Schippe und Hacke. Bis Mitte Oktober soll der Umbau des Tennen-Sportplatzes in einen Kunstrasenplatz fertig sein. Denn dann steigt wie jedes Jahr parallel zur Weinkirmes das große Altherren- und Damen-Turnier mit 30 Mannschaften.Ein Wettlauf gegen die Zeit

Dass das selbst gesteckte Ziel in Anbetracht des Investitionsvolumens von 710 000 Euro fast unerreichbar scheint, kann die Kicker nicht schrecken. Schon beim offiziellen Spatenstich lassen sie keinen Zweifel daran, dass sie den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen wollen. Nachdem sie vier Jahre auf einen Kunstrasenplatz gehofft haben, sind sie an diesem Tag mit 20 Mann angerückt — und das nicht etwa, um zu feiern, sondern um zu schuften. Sportvereinsvorsitzender Andreas Zachara hat daher allen Grund, stolz auf die Mitglieder zu sein, die sich für die "Mosella" ins Zeug legen.Denn nur so kann der Verein es schaffen, 20 Prozent der Projektkosten beizusteuern. 89 000 Euro sollen in Form von Eigenleistung der Sportler einfließen und weitere 55 000 Euro in bar. Die Gemeinde Piesport beteiligt sich mit 216 000 Euro an dem Vorhaben, das auch den Bau einer Kurzstreckenlaufbahn und Bolzplatz mit Kunststoffbelag vorsieht. Denn das Sportgelände nutzen nicht nur die Sportler, sondern auch die Grundschüler. Für Ortsbürgermeister Karl-Heinz Knodt ist der neue Kunstrasenplatz daher vor allem "eine Investition in die Jugend". Er gebe den jungen Leuten die Möglichkeit einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Allerdings wäre ein solches Vorhaben ohne die Unterstützung des Landes nicht finanzierbar, verweist Knodt auf die 280 000 Euro aus dem "Goldenen Plan". Die verbleibenden zehn Prozent steuert der Landkreis Bernkastel-Wittlich bei.Die derzeit größte Investition innerhalb der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron ist für Bürgermeisterin Christiane Horsch keineswegs etwas Alltägliches. "Das war eine ganz mutige Entscheidung", hebt sie hervor, wie schwer es für einen Verein ist, einen Brocken von 20 Prozent aufzubringen. Doch mit Blick auf die Jugend des Orts sei dieses Geld sicher gut angelegt. Kreisbeigeordneter Alexander Licht sieht das ähnlich. Jugendarbeit sei mehr als ein Platz, den sich ein Vorstand wünsche. Bei einem Projekt wie diesem sei aber letztlich immer entscheidend, was damit bewegt werde. cb/har

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