Töpfern und Brennen in einem Guss

HINZERATH. (urs) Die Arbeiten der Kinder- und Erwachsenen-Kurse stießen in der Werkstattausstellung des Hinzerather Kreativhauses auf breites Interesse. Ebenso wie die Angebote Papierofenbau und Raku-Brennen.

Nach einem ruhigen und teils verregneten Samstag herrschte in der Werkstattausstellung des Hinzerather Kreativhauses am Sonntag reger Andrang. Viele Besucher beließen es nicht dabei, die Arbeiten der Kinder- und Erwachsenen-Kurse in Augenschein zu nehmen, sondern schauten auch gleich beim Papierofenbau oder dem Raku-Brennen vorbei. Einmal vor Ort, nutzten sie auch die Gelegenheit, sich bei dem sommerlichen Wetter einen Eindruck von dem sehenswerten Garten zu verschaffen. "Es ist wunderschön hier - da passt eins zum anderen", zollten Beate Knichel und ihre Tochter Kerstin Höhl dem Gesehenen Respekt. Die Hinzeratherinnen hatten sich zum ersten Mal die Muße für einen ausgiebigen Besuch des Kreativhauses genommen. Ihr Sohn Dennis schnitze hier - und das mit Begeisterung, erzählte Höhl. Dazu ihre Mutter: "Ich hätte nicht gedacht, dass er so etwas Schönes machen kann." Nach dem für Anfänger optimalen Handschmeichler hat sich der Achtjährige inzwischen erfolgreich an Maus, Ente und Elefant versucht. Dabei hat er erst im Winter mit dem Schnitzen begonnen. Lotte Prohaska besucht dagegen schon einige Jahre die Kurse von Rüdiger Luckow und hat sich mittlerweile auf Katzen, Frauen und Gesichter spezialisiert. Verkauft wird keines ihrer Werke, höchstens mal verschenkt: "Ich wüsste nicht, wo von ich mich trennen kann." Ähnlich die Einstellung bei den Keramikkursteilnehmern Margret Schell, Hanne Franzmann und Theres Jackowski. Wer sich wie sie erst einmal durch die verschiedenen Techniken wie die Einarbeitung von Struktureinsätzen oder Raku-Brennen mit Grund- oder Kupferoxidglasur durchgearbeitet hat, wird wohl kaum eins dieser Stücke leichten Herzens her geben. Hannelore Kasper hat sich nach Versuchen im Malen und Trommeln fürs Töpfern entschieden. Allerdings aus Zeitmangel. Es sei einfach zu anstrengend, jeden Tag andere Termine zu haben. Um so mehr weiß sie den Austausch mit Keramik-Kurskolleginnen wie Inge Nebert oder Gisela Lind zu schätzen. Letztgenannte, die erst seit wenigen Wochen töpfert, zeigte sich von den gleichzeitig ausgestellten Arbeiten malender Kursteilnehmer angetan. "Die Bilder gefallen mir unheimlich gut", stellt sie mit bewunderndem Blick auf die vielseitigen Arbeiten fest. Keramikerin Bruni Kluss ist beeindruckt von den Arbeiten ihrer Schüler, die bei ihr schon mit vier Jahren erste Versuche machen. Den Fingerarbeiten wie kugeligen Igeln folgt oft Überraschendes nach. So fertigen bereits Fünfjährige bei ihr Schalen mit Entchen darauf. Den Erwachsenen, die oft seit Jahren zu ihr kommen, bietet sie Thematisches an. Wie die Arbeit "Lebenssituationen", zu der sie erläutert: "Es sollten keine Situationen sein, sondern Befindlichkeiten ausgedrückt werden." Parallel dazu können sich die Teilnehmer, wie auch am Wochenende möglich, im Brennen ihrer Werke versuchen. Und zwar mittels eigenhändig gebauter Papierbrennöfen, die dank vieler Hände rasch vollendet waren, oder beim ebenfalls angebotenen gemeinsamen Raku-Brennen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort