Touristen auf Stippvisite

In Dhronecken gibt es eine tolle Burg, ein schmuckes Dorf, aber nur eine Teilzeitgastronomin und keine Übernachtungsmöglichkeit. Gleichzeitig verschärft sich die Einwohnerentwicklung mit Leerständen und betagten Menschen, die allein leben.

Dhronecken. Es ist immer das gleiche Bild: Leute sehen sich die Burg an, drücken auf die Auslöser ihrer Kameras und fahren wieder weg. Denn es gibt nur ein Café mit Weinstube im "Teilzeitbetrieb" und auf der Burg ist nur was los, wenn das Bürgerhaus für private Feten gebucht ist oder öffentliche Feste anstehen.

"Ohne adäquate Gastronomie können wir nicht um Touristen werben", klagt Ortsbürgermeister Jochem. Ein Restaurant und Übernachtungsmöglichkeiten stehen auf seiner Wunschliste.

Naturnaher Spielplatz ist fertig



Ansonsten passiert einiges in Dhronecken. Neben dem Anbau bei der Feuerwehr, in den die Bürger 1500 freiwillige Arbeitsstunden investiert haben, ist der naturnahe Spielplatz unterhalb der Burg - ein Modellprojekt - das augenfälligste Beispiel. Am 31. August soll die Anlage, die mit Förderung des Umweltministeriums vom Hunsrückverein und der Feuerwehr errichtet wurde, mit einem Festprogramm eingeweiht werden. Die Familien, die künftig hier ihre Kinder spielen lassen, würde Detlef Jochem am liebsten als Mitbürger gewinnen. Denn die Einwohnerentwicklung sieht nicht gut aus. "Elf Häuser stehen leer und in weiteren elf leben Menschen ab 70 Jahren aufwärts", erklärt der erste Bürger. Die Talsohle von 104 Einwohnern im Jahre 1986 ist zwar durchschritten, aber 124 sind Jochem immer noch zu wenig.

Ein Gebäudekataster und neue Einwohner müssen her, findet der Ortsgemeinderat. Letztere könnten auch gleich mithelfen, den Ort noch schöner zu gestalten, und nicht, wie Jochem sagt, Dhronecken nur als "Wohn- und Schlafdorf" empfinden.

Eifrig kümmern sich in Dhronecken viele Menschen um ihre Gemeinde: Paten schneiden Hecken, mähen öffentlichen Rasen und pflegen Blumenbeete. Innerorts wurden die Brücke und die Mauer am Schlossgarten saniert. Noch packen viele mit an. So liegt die Hoffnung auf dem "Hochzeitsraum" auf der Burg. Vielleicht bleiben ja einige junge Paare direkt dort.

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