Apfelmost und der nach dessen Gärvorgang entstehende Viez ist ein Getränk, das die Bauern in früheren Jahren täglich konsumierten. Sie betrachteten Vize als "Arme-Leute-Trunk" und als Arznei, die dem Darm hilft. Zeitweilig geriet der Viez in Vergessenheit. Nur noch vereinzelt wurde in den Dörfern des Hochwaldes nach altem Ritual gekeltert. Um diese alte Tradition wieder aufleben zu lassen, übernahm der Männgergesangverein 1886 Frohsinn Hilscheid eine Anregung der Verbandsgemeinde Thalfang, jährlich im Herbst ein Viezfest auszurichten. 1993 war dann Premiere. Mittlerweile wurde das Kelter-Spektakel fester Bestandteil im Programm des Vereins. Am Festtag ist nicht nur Keltern angesagt, den Besuchern wird ein buntes Unterhaltungsprogramm und reichhaltiges kulinarisches Angebot - beispielsweise ein rustikaler Bauernteller - serviert. In den Anfangsjahren fand die Unterhaltung mit geselligen Wettbewerbsspielen wie Viezfassrollen, Baumstammteilen mit der Trummsäge, Nagelbrettklopfen oder Schubkarrenhindernisrennen statt. Für die Kleinen wurden Kutschfahrten oder Unterhaltungsspiele geboten. Aufgrund der Witterungsverhältnisse in den vergangenen Jahren wurde das Festprogramm ins Gemeindehaus verlagert. Befreundete Gesang- und Musikvereine, Tanzgruppen sowie der gastgebende Chor unterhalten dort die Gäste. Übrigens: Besucher des 11. Hochwälder Viezfestes können den frisch gekelterten Most direkt aus der Kelter sowie den Apfelwein des Vorjahres käuflich erwerben. Und so wird Viz gemacht: Die Äpfel werden von heimischen Bäumen geerntet und gewaschen. Dann gelangen sie in eine Mühle, die sie zu kleinen Schnitzeln mahlt. Anschließend kommt die Masse in die Kelter. Dort wird dann von Hand der Süßmost ausgepresst, der anschließend in Fässer abgefüllt wird. Nach einigen Tagen fängt der Gärprozess an, der sich über eine längere Zeit hinzieht. Nach dem Gären ist der Viez trinkfertig.