Träubchen oder Marmelade?

MERSCHEID/NEUMAGEN-DHRON. (urs) Der Kindergarten Merscheid stattete einem Weinberg in Neumagen-Dhron einen Besuch ab. Da die kleinen Hunsrücker dort nicht nur beobachten, sondern selbst lesen durften, war das ein spannender Ausflug.

Über zurückhaltende Hilfe beim Traubenlesen kann Friedhelm Bollig in diesem Jahr nicht klagen. Mehr als zwei Dutzend Kinder machten sich dieser Tage in seinem "Wingert" nützlich. Dennoch hat sich der Dhroner Winzer nicht etwa der Kinderarbeit bedient. Ebenso wenig kann von einem unrechtmäßigen Stibitzen der Trauben die Rede sein. Bei den fleißigen Erntehelfern handelte es sich vielmehr um Kinder des Merscheider Kindergartens. Diese wollten unbedingt einmal sehen, wie das an der Mosel so ist. "Die Kinder haben immer gefragt, wo wohnst du denn", erklärt Erzieherin Stefanie Schnepp, wie die Idee für den Ausflug zustande kam. Denn anders als die junge Frau aus Neumagen-Dhron wussten ihre Hunsrücker Schützlinge mit Traubenlesen und Keltern nur wenig anzufangen. In Friedhelm Bollig fand Schnepp einen Winzer, dem Kinder im Weinberg keineswegs Kopfschmerzen bereiten. Mit am interessantesten für sie sei natürlich die Leiter - angelehnt an den bereits mit Trauben gefüllten Wagen. Geduldig standen die Kinder davor an, um einmal einen Blick hinein werfen zu können. Danach stiefelten sie zwischen den Rebstöcken hindurch, um mit ihren Bastel-Scheren die Trauben abzuschneiden. In der Frage, was aus den Trauben werden sollte, waren sie sich aber noch nicht ganz einig. "Wir machen daraus Marmelade", war Merle überzeugt. Franziska, die die Trauben einfach lecker fand, hatte jedoch andere Pläne: "Wir tun die essen."

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