Umzug rückt in greifbare Nähe

MORBACH. Es dürfte sich um das größte kommunale Bauvorhaben in der Geschichte der Einheitsgemeinde Morbach handeln. Für geplante 3,9 Millionen Euro soll der Verwaltungsneubau in der Bahnhofstraße noch 2007 fertig werden. Ein Gros der Mitarbeiter bezieht Anfang Februar schon neue Büros.

Nur noch 14 Tage, dann steht das alte Rathaus leer. Die Beschäftigten beziehen am 1. und 2. Februar den Neubau-Komplex nebenan. Und wenige Wochen später - voraussichtlich im April - ist das 35 Jahre alte Bauwerk Geschichte. Denn die Abrissbagger sollen schnell kommen. Der Grund ist klar: Erst wenn das in die Jahre gekommene Gebäude dem Erdboden gleich gemacht wurde, kann es mit den Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt weitergehen. Die wenigsten Rathaus-Bediensteten dürften dem "alten Kasten" eine Träne nachweinen. Zum Beispiel Beate Ninnemann und Edith Petry. Seit einem Jahr arbeiten sie ohne Sonnenlicht. Denn der Neubau grenzt unmittelbar an das bestehende Gebäude. Die Fenster des Vorzimmer von Bürgermeister Gregor Eibes sind quasi "zugebaut". Auch das Gedränge um das Besprechungszimmer dürfte in absehbarer Zeit ein Ende haben: Denn ob vertrauliches Gespräch, Sprechtage von Finanzamt und Landesversicherungsanstalt oder Trauung - es steht derzeit nur ein einziger Raum zur Verfügung. Büroleiter Theo Gätz freut sich auf kurze Wege. Da der Sitzungssaal künftig im Rathaus untergebracht ist, entfällt das Aktenschleppen in den Versammlungsraum der Hauptschule. Wenn künftig in einer Sitzung eine schnelle Information gefragt ist, müssen Gätz oder seine Kollegen nur ein paar Schritte über den Flur oder durchs Treppenhaus gehen. Und dennoch: Was den Sitzungsdienst angeht, wird die Entlastung bis zur Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts auf sich warten lassen. Da im ersten Bauabschnitt erst zwei Drittel des Projekts - rund 890 von rund 1450 Quadratmetern Nutzfläche - realisiert werden, ziehen EDV und die Gemeindekasse aus Platzgründen zunächst in den Sitzungssaal, der zu diesem Zweck in vier Büros und zwei Ausweichräume aufgeteilt wird. Wenn alles klappt, dauert das Provisorium nur wenige Monate. Angestrebt ist, das Bauvorhaben noch in diesem Jahr abzuschließen. Doch hinter diesem Termin steht noch ein Fragezeichen.Sanitäre Anlagen und Geländer fehlen noch

Ist das neue Aushängeschild der Einheitsgemeinde dann fertig, heißt es nicht nur für die EDV- Abteilung und die Gemeindekasse Kisten packen. Dann müssen auch Bauabteilung und Tourist-Information von ihren derzeitigen Räumlichkeiten Abschied nehmen: die Planer vom ehemaligen Haus Humpert, die derzeit direkt gegenüber des Rathauses arbeiten und das Team um Karl-Heinz Erz vom Unteren Markt. Für sie ist zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Platz. Dass es nur noch 14 Tage bis zum Umzugstermin sind, danach sieht es bei einer ersten Begehung des 3,9-Millionen-Objekts noch nicht aus. Die Möbel sind noch nicht komplett. Dass der allergrößte Teil des Mobiliars bereits vorhanden ist, darauf hat Gätz nach eigener Aussage allerdings gedrängt. Auf diese Weise galt noch der alte Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent. Derzeit sind die Maler am Werk. Sanitäre Anlagen sind ebenso wie das Geländer im Treppenhaus noch nicht fertig. Schon vor dem eigentlichen Umzug dürfen die EDV-Fachleute Daniel Schäfer, Hans-Joachim Krämer und Norman Harske in ihr neues Büro. Denn sie müssen beim Umzug selbst schnellstmöglich die EDV-Anlage abschalten und im Neubau wieder ans Laufen bringen. Denn wenn sie nicht funktioniert, dann geht laut Gätz im Rathaus gar nichts mehr, nicht einmal das Telefon.

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