Unbefriedigendes Auf und Ab

Seit gewerbliche Zimmervermieter direkt an das Statistische Landesamt in Bad Ems melden, müssen Touristiker mit starken Schwankungen bei den Übernachtungs- und Gästezahlen leben.

Morbach. (urs) Die Aussagekraft der Gäste- und Übernachtungszahlen sorgt nach wie vor für Verdruss in Morbach. Seit die Zimmervermieter neuerdings direkt an das Statistische Landesamt melden müssen, tun sich Zweifel an der Verlässlichkeit der Zahlen auf. So etwa an dem für 2008 ermittelten Rückgang bei den Übernachtungszahlen um 8,5 Prozent. Wurden 2007 noch 65 435 Übernachtungen und 21 957 Gäste registriert, waren es 2008 laut Statistik nur mehr 59 851 Übernachtungen - aber sogar etwas mehr Gäste (21 972). "Bei den gemeldeten Zahlen verschiedener Betriebe kann etwas nicht stimmen", bilanziert Manfred Armbruster, stellvertretender Vorsitzender des Gewerbe- und Verkehrsvereins Morbach.

Zwar gebe es Häuser, die "aufgrund einer geänderten Gästestruktur" Doppelzimmer als Einzelzimmer belegten. Doch davon allein könne die Differenz nicht herrühren, vielmehr sieht er das Kernproblem in einer "schlechten Meldequalität einzelner Betriebe". Daher müsse das mit den entsprechenden Vermietern besprochen werden, fordert Armbruster, der im Verein für den "Fremdenverkehr" zuständig ist.

Bisher war solchen Rückfragen allerdings immer nur kurzfristig Erfolg beschieden, wie Verkehrsamtsleiter Karl-Heinz Erz bedauert. Er würde es daher begrüßen, wenn die Zahlen wieder vor Ort gemeldet würden. Dann könnte auch bei unerklärlichen Schwankungen nachgefragt werden oder wenn für die schwachen Wintermonate mehr Übernachtungszahlen gemeldet würden als für den Rest des Jahres.

Inzwischen sei aber kein zeitnahes Nachhaken mehr möglich. Denn die Zahlen des Landesamtes gingen immer erst sehr spät ein. Die jüngsten Meldungen sprechen laut Erz aber wieder eine völlig andere Sprache. Bei den bis März vorliegenden Zahlen sei ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen. Die Übernachtungszahlen seien um 8,8 Prozent angewachsen, die Gästezahlen sogar um 25,2 Prozent.

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