"Und dann legen sie einfach auf"

HINZERATH. Seit zehn Wochen wohnt das Ehepaar Wünsch aus Idar-Oberstein in seiner neuen Wohnung in Hinzerath. Und genauso lange versuchen die beiden, einen Telefonanschluss zu bekommen - bislang vergebens.

"Manchmal wissen wir schon selbst nicht mehr, ob wir lachen oder weinen sollen", beschreibt Dietmar Wünsch seinen eigenen Gemütszustand und den seiner Frau. So absurd kommt ihnen die Situation mittlerweile vor. Am 1. Februar sind der gelernte Achatschneider und seine Gattin Evelyn in den Striegelsbungert nach Hinzerath gezogen. Und seit der Zeit bemühen sich die beiden um einen Telefonanschluss. Ende Januar wollte Evelyn Wünsch bei der Telekom das Telefon ummelden, das bislang auf ihre alte Adresse lief. "Wir waren ein wenig spät dran", räumt sie ein, "aber wir hatten zu der Zeit so viel um die Ohren". Sie schilderte telefonisch ihren Wunsch und gab auch ihre neue Adresse an. Dort gebe es keinen Hausanschluss, informierte eine Mitarbeiterin der T-Com am anderen Ende der Leitung. Das könne sie dem Computer entnehmen. Für die Telekom-Kundin war das nicht verwunderlich, schließlich hatte zuvor niemand in dem Haus gewohnt. Sie erhielt eine weitere Telefonnummer, die der firmeneigenen Bauherrenberatung. "Doch wann immer ich dort anrief, nie war dort jemand zu erreichen." Am 23. Februar hatte Ehemann Dieter mehr Glück. Er rief die Hotline an und gab zwei Aufträge: das Telefon in der ehemaligen Wohnung in Idar-Oberstein zu kündigen und einen neuen Anschluss in Hinzerath zu installieren. Wünsch hatte im Gespräch die Zusage bekommen, das Telefon in Idar-Oberstein werde bereits einen Tag später abgestellt. "Am Schluss fragte die Dame, wie sie mich erreichen kann", erinnert er sich. Es habe kurze Zeit gedauert, bis er seine Handy-Nummer fand, "und dann war im Hörer Totenstille." Für ihn kein Grund zur Besorgnis: "Der Auftrag war erteilt." Als er zwei Wochen später noch nichts gehört hatte, wollte er sich persönlich überzeugen. Im Telefon-Laden in Idar-Oberstein erfuhr er, im Computer sei weder die Stilllegung des alten Telefons, noch der Antrag auf den Neu-Anschluss verzeichnet. Diesmal nahm der Berater die Aufträge schriftlich entgegen. Mit dem neuen Anschluss könne es 14 Tage dauern. Hoffnungsfroh kaufte der Telekom-Kunde ein neues Telefon. 14 Tage wartete das Paar ab, dann erkundigte man sich erneut. Die hoffnungsfrohe Auskunft: Am 22. März werde das Kabel verlegt. An diesem Tag fragten sie wiederum nach und wurden vertröstet - auf den 29. März. "Danach haben wir täglich angerufen. Ohne Erfolg", ärgert sich die Ehefrau. In der Zwischenzeit flatterte dem genervten Paar eine Rechnung für den alten Anschluss für den Monat März ins Haus. Und das, obwohl sie bereits im Februar gekündigt hatten. Ein weiteres Gespräch brachte einen Teilerfolg: Sie müssen die Grundgebühr nicht zahlen. Der Betrag werde ihnen auf der nächsten Rechnung gutgeschrieben. Doch das hilft ihnen nicht viel: Ohne funktionierenden Telefon-Anschluss gibt es schließlich auch keine neue Rechnung. Obwohl die genutzten Service-Nummern gratis sind, entstehen ihnen Kosten: "Wir müssen alle Gespräche per Handy führen." Hinzu kommt, dass die Kommunikation per Internet nicht klappt. Ehemann Dietmar ist sehr engagiert bei der DLRG. Da kommt es schon mal vor, dass ein Termin kurzfristig verschoben wird und das nur per E-Mail bekannt gemacht wird. "Und ich erfahre es dann nicht." Die beiden sind ratlos. Besonders ärgert die beiden, dass sie keinen festen Ansprechpartner haben. Bei jedem Anruf haben sie wieder mit einer anderen Person zu tun: "Und wenn Du denen zu unbequem bist, dann legen sie einfach auf."Was brennt Ihnen auf den Nägeln? Schildern Sie uns Ihr Problem auf maximal einer Din-A-4-Seite und schicken Sie es als Brief an: Trierischer Volksfreund , Stichwort: " TV bringt's voran", Hanns-Martin-Schleyerstraße 8, 54294 Trier, oder als E-Mail an: thema@volksfreund.de. Der TV bringt ihr Thema voran.

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