Und dann wird auch die Burg erstürmt

Hundheim. "Seid gegrüßt", mit diesen Worten hießen historisch gewandete Ritter die neugierigen Besucher in der Burgruine Baldenau willkommen. Das war nur ein Vorgeschmack aufs nächste Jahr, wenn im Juni auf der Baldenau ein internationales Rittertreffen stattfinden wird.

"Wir haben die Burg jetzt eingenommen, und wer sie uns streitig machen will, wird in den Kerker geworfen." Von diesen drohenden Worten der Ritter ließen sich Margot Blum und ihr Sohn Lukas aus Koblenz nicht einschüchtern. Sie hatten auf der Burg Rheinfels erfahren, dass in der Burgruine Baldenau im Hunsrück ein mittelalterlicher Tross eintrifft und sein Lager aufschlägt. Sie konnten ungestört die Burganlage besichtigen und wurden von Burgfrau Sylvia Gottschild aus Anschau bei Mayen kompetent und fachkundig über das mittelalterliche Leben und die Trink- und Essgewohnheiten sowie über die Kleidung und sozialen Verhältnisse im frühen Mittelalter informiert.Den Ausführungen entsprechend fiel auch ihr Resümée aus: "Unsere Reise in den Hunsrück hat sich gelohnt. Wir sind von der schönen Lage der Wasserburg genauso begeistert wie von der mittelalterlichen Atmosphäre in diesen historischen Mauern.""Unser jetziger Tross mit zwei Ritterzelten, einigen Burgfrauen und Rittern aus Rheinland-Pfalz ist nur eine Vorhut und ein Vorgeschmack auf das, was sich am 12. und 13. Juni in und um die Burg abspielen wird", erklärte der Vorsitzende der Gruppe Carolan Lieb aus Homburg/Saar."Dann ist hier ein internationales Rittertreffen, vom Verein "Lorraine Medie Val" aus Lothringen geplant, an dem etwa 1500 Akteure aus Frankreich, Belgien, Holland, Luxemburg und Deutschland teilnehmen werden."Um die Burganlage wird ein großes Ritterlager mit Zelten, Scheibenkarren, Sturmleitern und Katapulten aufgeschlagen und neben Besichtigungen und Führungen als Hauptattraktion die Burg erstürmt. Burgfrau Sylvia fügt hinzu: "Die originelle mittelalterliche Darstellung nach alten Schriftstücken und Abbildungen steht für uns im Vordergrund. Es ist uns aber auch ein Anliegen, die Heimatgeschichte und das mittelalterliche Leben wieder interessant zu machen, damit sich Eltern und Kinder mehr damit befassen."Die Gäste aus Koblenz jedenfalls haben sich diesen Termin bereits vorgemerkt: "Wir kommen im nächsten Jahr bestimmt wieder, um uns dieses große Spektakel anzusehen."

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