"Und jetzt noch laufen..."

Alles andere als Erholung suchten rund 250 Ausdauersportler am vergangenen Sonntag im Morbacher Erholungswald Ortelsbruch. Beim Crossduathlon des TV Morbach waren erstmals alle Startplätze vergeben.

 Beim Crossduathlon des TV Morbach konnten auch die Jüngsten mitmachen und 200 Meter oder 700 Meter laufen. TV-Foto: Holger Teusch

Beim Crossduathlon des TV Morbach konnten auch die Jüngsten mitmachen und 200 Meter oder 700 Meter laufen. TV-Foto: Holger Teusch

Morbach. (teu) "Und jetzt noch laufen..." Wie der Mann mittleren Alters, der gerade sein Fahrrad in der Wechselzone abgestellt hat, noch so viele Worte hervorbringen konnte, ist ihm vermutlich selbst ein Rätsel. 4,7 Kilometer war er bereits gelaufen. Dann auf seinem Mountainbike über eine 20 Kilometer langen Waldparcours geradelt. Geradelt? Nein, das ist der falsche Ausdruck. Jeder, der beim Morbacher Crossduathlon die Radstrecke bewältigt, macht alles andere, nur nicht "radeln". Man kämpft mit der Natur, mit den Anstiegen, die die Teilnehmer bis auf fast 700 Meter Höhe hinauf bringen - und in rasender Abfahrt wieder herunter. Beides ist atemberaubend. Nur jeweils auf eine andere Art. Der Kampf gegen sich selbst, gegen den Drang einfach stehen zu bleiben und der Müdigkeit nachzugeben, macht den Reiz jedes Ausdauersports aus. Beim Crossduathlon kommt der Natur-Faktor dazu. Bergauf fallen jede Pedalumdrehung und jeder Schritt schwer. Wer aber auch die abschließenden vier Kilometer Laufen hinter sich gebracht hat, dem läuft der Schauer der Glückshormone über den Rücken. Geschafft! So läuft auch der Mann mit einem Lächeln ins Ziel, der nach dem Radfahren das Laufen noch verflucht hat. Rund 250 Teilnehmer stellten sich der Her- ausforderung. Rund ein Drittel davon allein. Entweder auf der vollen oder auf der halben Distanz, dem sogenannten "Sprintduathlon" zum Reinschnuppern. Beliebt sind beim Morbacher Crossduathlon aber auch die Staffeln. Mit der siebten Auflage zeigte sich Thomas Koch, der den Morbacher Crossduathlon zusammen mit Ingrid und Detlef Keller 2001 mit Hilfe des TV Morbach ins Leben rief, zufrieden. "Es gibt immer Dinge, die nicht so klappen. Wichtig ist aber, dass die Aktiven dies nicht bemerken", sagt Koch. Diesmal habe man versucht, die Siegerehrung des Sprintduathlons während des Hauptwettbewerbs durchzuführen. "Einige kamen aber nicht. Die waren noch an der Strecke, um die anderen anzufeuern", erzählt der 31-Jährige. Duathleten in Aktion, das sie faszinierender als die eigene Siegerehrung. SPORT SEITE 18

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