Und sie bauen doch!

THALFANG. Im Frühling dieses Jahres nahm Hochwald Sprudel in Thalfang eine zweite Produktionslinie in Betrieb. Inzwischen ist die dritte in Bau. Sie kann 30 000 Liter pro Stunde abfüllen. Am Standort im Haardtwald soll eine Summe in zweistelliger Millionenhöhe investiert werden.

Erst vor zwei Wochen dementierte Günter Heß von Hochwald Sprudel gegenüber dem TV konkrete Erweiterungsabsichten im Thalfanger Werk. Damals hatte die Firma "Markengetränke Schwollen", eine hundertprozentige Tochter des Schwollener Unternehmens, in Thalfang einen Bauantrag gestellt. Nach Aussage des Personalleiters Heß stehe der Realisierungszeitpunkt noch in den Sternen, hieß es. In der Zwischenzeit ist das Bauhaben spruchreif. Und die Bagger sind schon angerückt. Eine Summe in zweistelliger Millionenhöhe will der Mineralbrunnen mit Hauptsitz in Schwollen an seinem zweiten Standort investieren. Die Abfüllanlage, die in einer der vorhandenen Hallen untergebracht werden soll, wird von einem deutschen Sondermaschinenhersteller gebaut. Sie soll eine Abfüllkapazität von 30 000 Litern pro Stunde haben. Heß rechnet mit der Inbetriebnahme der dritten Produktionslinie im Mai kommenden Jahres. Es handelt sich wie bei den beiden anderen um PET-Anlagen. Heß: "Der Trend geht eindeutig dahin." Die zweite Anlage war erst Anfang 2006 in Betrieb genommen worden. Auch der Bau einer neuer Halle inklusive einer Enteisungsstation und zehn weiteren so genannten "Stapeltanks" ist nach Angaben des Firmensprechers notwendig. Die Größe des genutzten Firmenareals wird sich dadurch fast verdoppeln. Zu den derzeit 18 400 Quadratmetern kommen 15 100 hinzu. Die Expansion begründet das Unternehmen mit den ausgereizten Lagerkapazitäten im Thalfanger Werk. Und für Großkunden könne man nicht "auf Zuruf produzieren". Während es anderswo vor allem während der Fußball-WM zu Engpässen gekommen war, habe man in Schwollen und Thalfang mit gut gefüllten Lagern die "Kunden zufriedenstellen können". Das sei insbesondere ein Verdienst der flexiblen Mitarbeiter gewesen, lobt der Personalleiter. Und diesen Marktvorteil dürfe man in 2007 nicht aufs Spiel setzen. Mit der Werkserweiterung werde eine Zunahme von Arbeitsplätzen einhergehen. Wie kommt's, dass das Projekt, das vor zwei Wochen noch in der Schwebe war, inzwischen schon realisiert wird? Das habe vor allem zwei Gründe: Zum einen sei die Auftragslage gut, obwohl der Handel üblicherweise erst ab Mitte November abschließe. Zum anderen habe man abwarten wollen, bis alle Hürden genommen waren. In dem Zusammenhang spricht Heß Behörden und Kommunalpolitik ein Kompliment für ihre Kooperationsbereitschaft aus. "Kein erkennbares Zähneknirschen" hat es in Malborn gegeben. Denn das Wasser, das in Thalfang künftig zusätzlich abgefüllt wird, stammt aus der Nachbargemeinde. Ursprünglich hatte das Unternehmen geplant, nach Malborn zu expandieren, bis es im März 2005 die insolvente Diamant Quelle übernahm und damit auch die Produktionsstätte des früheren Mitbewerbers in Thalfang (der TV berichtete).

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