Unterwegs in Sachen Windkraft

TALLING. (GM) Die Gemeinde Talling kann wie viele andere ihren Haushalt 2003 nicht ausgleichen. Bürgermeister Rudi Marx ist deshalb fest davon überzeugt, auf zusätzliche Einnahmen aus der Windkraft nicht verzichten zu können.

In seinen Bemerkungen zum Haushaltsplan 2003, der einstimmig verabschiedet wurde, unterstrich Tallings Ortsbürgermeister Rudi Marx die Unterstützung seiner Gemeinde für die fremdenverkehrspolitischen Aktivitäten der Verbandsgemeinde Thalfang. "Wir in Talling", erklärte Marx vor seinem Gemeinderat, "sind dafür eingetreten ohne Wenn und Aber". So gebe es keine grundsätzlichen Differenzen zur Betrachtung der Einrichtungen in der Verbandsgemeinde, die auch über Umlagen finanziert würden. Obwohl die Umlagen, und damit meinte Marx alle Umlagen, die wesentlichen Ausgabenblöcke im Haushaltsplan der Ortsgemeinde Talling darstellen. Auch das Schwimmbad in Thalfang ist seiner Meinung nach gerechtfertigt, weil es dazu beiträgt, die Lebensqualität im Hochwald zu erhöhen. Die sei unter anderem für Führungskräfte aus der gewerblichen Wirtschaft mitentscheidend für ein berufliches Engagement im südwestlichen Hunsrück. Bürgermeister Dellwo wies in Talling auf das Engagement der VG Thalfang hin, auch in der gewerblichen Wirtschaft bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen: "Wir betrachten dies, nämlich die Förderung des Fremdenverkehrs und die Förderung der gewerblichen Wirtschaft, als ein Zusammenspiel. Das müssen und werden wir in Zukunft noch stärker rüberbringen." Rudi Marx stimmte dem grundsätzlich zu, betonte aber auch, dass er als Ortsbürgermeister die Interessen Tallings zu vertreten habe. In diesem Zusammenhang muss wohl seine sehr knappe Bemerkung zur Problematik "Windenergiestandorte in Talling" verstanden werden. Marx: "Wir sind unterwegs in Sachen Windkraft. Wir brauchen zusätzliche Einnahmen." Die kann die Gemeindekasse Tallings gut gebrauchen. Das beweist der Etat 2003. Denn im Verwaltungshaushalt 2003 besteht bei Ausgaben in Höhe von 163 500 Euro und Einnahmen in Höhe von 139 300 Euro ein Fehlbetrag in Höhe von 24 200 Euro. Gegenüber dem vorigen Haushaltsjahr konnte dieser Fehlbetrag um 7800 Euro reduziert werden. Unter Berücksichtigung aller bisher erhaltenen Bedarfszuweisungen aus dem Finanzausgleich verbleibt der Ortsgemeinde Talling ein aus Haushaltsdefiziten vorhergehender Jahre resultierender Fehlbetrag in Höhe von 35 000 Euro. Dieser Betrag errechnet sich letztlich aus den Ausgaben für freiwillige Leistungen der Gemeinde. Nach Lage der Dinge kann die Ortsgemeinde Talling diesen Fehlbetrag nicht ausgleichen.Gebühren bleiben unverändert

Auf der Einnahmeseite legt die vom Rat einstimmig beschlossene Haushaltssatzung den Hebesatz für die Grundsteuer A auf 270 Prozent fest, den Hebesatz für die Grundsteuer B Auf 320 Prozent und den für die Gewerbesteuer auf 355 Prozent. Diese Ansätze bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert, ebenso die Gebühren für die Inanspruchnahme der Kelter, der Kühlanlage, der Grillhütte und des Gemeindehauses. Die Einnahmen aus Steuern summieren sich auf 14 500 Euro. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer wird auf 35 500 Euro geschätzt, nahezu 2000 Euro geringer als in 2002. Die Schlüsselzuweisungen aus der Landeskasse gehen gegenüber dem Haushaltsjahr 2002 um 3000 Euro. Auf der Ausgabenseite des Verwaltungshaushalts 2003 sind zuerst die Umlagen an Kreis und VG mit jeweils 30 650 Euro zu nennen, dann die Grundschulumlage mit 8.410 Euro und die Kindergartenumlage mit 8750 Euro. Der Vermögenshaushalt erreicht ein Volumen von 103 900 Euro in Einnahmen und Ausgaben. Die Aufnahme von neuen Krediten wird auf 3000 Euro beschränkt. Die langfristigen Verbindlichkeiten der Ortsgemeinde werden zum Jahresende bei 37 000 Euro stehen. Laut Plan kommen 63 000 Euro dazu. An Maßnahmen für das laufende Jahr enthält der Vermögenshaushalt 2003 14 500 Euro für die Generalsanierung der Grillhütte, 82 400 Euro für die Erschließung einer Straße im Baugebiet "In den alten Bitzen" und 5000 Euro für Reparaturen im Gemeindehaus (weiterer Bericht folgt).

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