Unüberlegt und kurzsichtig

Kleiner Ort, große Sorgen. Nicht alles ist in Gräfendhron Idylle pur. Das gilt auch für die Finanzsituation, die alles andere als rosig ist. Die Ausgaben sind aufs Nötigste beschränkt. Dass von diesem Jahr an Fremdenverkehrsbeiträge erhoben werden, ist in dem Zusammenhang sicher lobenswert.

Nicht weil damit Haushaltslöcher gestopft werden können, sondern weil etwas für die Infrastruktur des Ortes getan werden kann. Wenn die Schulden drücken, muss jede Ausgabe auf den Prüfstand. Das gilt auch für die 2000 Euro Verbandsumlage. Doch gleich aus der Organisation auszutreten wäre unüberlegt und kurzsichtig. Nicht jedes Dorf rund um den Erbeskopf profitiert von den Investitionen in den Wintersport und das Hunsrückhaus. Doch die Fremdenverkehrsgemeinde hat nun wirklich einen Nutzen davon. Denn die rund 500 Gäste in Gräfendhron genießen neben der Natur und der garantiert handyfreien Zone auch das Freizeitangebot auf dem höchsten Berg von Rheinland-Pfalz. Abgesehen davon würde der Austritt das Dorf nicht davor bewahren, weiter für den Erbeskopf zu zahlen. Spätestens über die Verbands- und die Kreisumlage wäre man wieder im Boot. Warum Uwe Wolf Bürgermeister Züscher für befangen hält, ist nicht nachvollziehbar. Richtig ist, dass Züscher die Sommerrodelbahn betreibt. Doch ob die Gemeinde Gräfendhron ihren Obolus zu den Investitionen am Erbes-kopf beisteuert, oder die anderen Mitglieder das eine Prozent der Ausgaben mittragen müssen, dürfte anders als dem Bürgermeister Züscher dem Investor Züscher egal sein. i.rosenschild@volksfreund.de

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