Unverhoffter Geldsegen

DEUSELBACH. (doth) Über die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf, die Entlastung über die Jahresrechnung 2002, den neuen Forstwirtschaftsplan und Informationen über Bodenordnung, Landtausch und -zusammenlegungsverfahren ging es bei der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates in Deuselbach.

Irgendwie zog sich das liebe Geld wie ein roter Faden durch die Sitzung, die von Ortsbürgermeister Reinhard Manz geleitet wurde. War es bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes noch die Aufnahme des ehemaligen Kinderspielplatzes in das Kartenwerk der Verbandsgemeinde, drehte sich die Frage von Lothar Manz (FDP): "Wohin mit dem Bauschutt" um Transportkosten. Die Verbandsgemeinde müsse sich Gedanken über eine Deponie in der Nähe machen. "Ein reines Erdaushublager, in dem keine Bruchsteine zugelassen sind, reicht nicht", machte Manz klar. Der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Klaus Hölzener, bescheinigte der Jahresrechnung des Vorjahres Unbedenklichkeit, regte jedoch einige Kosteneinsparungen an: "Wir müssen einmal prüfen, ob die defekten Leuchten am Tennisplatz kein Versicherungsfall sind." Außerdem könnten doch einzelne Gebäude der Gemeinde kostengünstiger gemeinsam versichert werden. "Das ist bereits geschehen", beruhigte Bürgermeister Manz. Nach der Rechnung verbleibt ein Fehlbetrag von 53048,92 Euro im Verwaltungshaushalt. Der Vermögenshaushalt ist ausgeglichen. Die Haushaltsüberschreitung kann nachträglich genehmigt werden, und so wurde Bürgermeister Manz und seinem Beigeordneten, Karl- Otto Schmidt, vom Rat einstimmig Entlastung erteilt. Frohe Kunde kam vom Revierleiter Jürgen Schmidt über das Forstwirtschaftsjahr 2003. Nicht die erwarteten 130, sondern 5000 Euro Überschuss wurden mit den 80 Hektar Deuselbacher Wald erwirtschaftet. Nicht einmal so genanntes "Käferholz", das nach dem heißen Sommer von Schädlingen heimgesucht wurde, ist angefallen. Außerdem gab's noch eine 840 Euro-Zuweisung vom Land für ertragsschwache Forstbestände. "Der Holzeinschlag wurde mechanisiert und war deshalb so günstig", erklärte Schmidt den unerwarteten Geldsegen. Fürs nächste Forstwirtschaftsjahr wird mit 1900 Euro Gewinn gerechnet.Bodenordnung dringend nötig

Was den Forstmann allerdings bedrückt, sind die erheblichen Wildverbisschäden, besonders in einem ganz bestimmten Waldstück mit Fichten. Die so genannten "Z-Bäume" - Z steht für Zukunft - sollen mit Manschetten geschützt werden, damit es auch noch in 100 Jahren gesunde Bäume mit Rinde gibt. Beschlossen wurde, dem Jagdpächter eine verstärkte Bejagung zu empfehlen und der gesamte Rat sich im Frühjahr die Schäden auf den betroffenen acht Hektar Fichten persönlich ansieht. Mit einer Enthaltung wurde diesem Vorschlag zugestimmt. Beim letzten öffentlichen Tagesordnungspunkt winkte dann noch mehr Geld. Ewald Haas vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum/Mosel mit Sitz in Bernkastel- Kues, dem ehemaligen "Kulturamt", informierte über Bodenordnungsmaßnahmen und die Möglichkeiten des Landtausches oder von Zusammenlegungsverfahren. Das interessierte sowohl Landwirte, die kostengünstiger wirtschaften könnten, wenn ihre Nutzflächen größer wären und weniger verstreut lägen, als auch private Landbesitzer bis hin zur Gemeinde selbst, die ja auch Flächen hat. "Dem Land", so erklärte Ewald Haas, "kommt es auf die Entwicklung des ländlichen Raumes, die Sicherung und Förderung der landwirtschaftlichen Betriebe, des Tourismus und der Attraktivität der Dörfer an." Und das lässt sich das Land einiges kosten. Ausführungskosten werden mit bis zu 90 Prozent bezuschusst. Es gibt die Möglichkeit des "Nutzungstausches" von Flächen. Das geschieht freiwillig und einvernehmlich. Oder es werden, ebenfalls finanziell gefördert, langfristige Pachtverträge abgeschlossen. "Beschleunigte Zusammenlegungsverfahren verursachen dabei keine Kosten", versicherte Haas. Landwirt Rudi Klein hat bereits Tauscherfahrung und stellte fest: "Keiner weiß mehr, was wem wo gehört. Eine Bereinigung ist dringend nötig." Jetzt übernimmt die Behörde von Ewald Haas eine Befragung der Eigentümer. Das Ergebnis wird dann erneut im Gemeinderat diskutiert.

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