Unwürdiger Schlagabtausch

Nach einem unrühmlichen Disput hat sich der Bau- und Liegenschaftsausschuss Thalfang für eine von externen Fachleuten begleitete Bestands- und Bedarfs-Analyse "Sanierung Regionale Schule" ausgesprochen.

Thalfang. Es ist ein peinlicher Schlagabtausch, den sich Mitglieder des Bau- und Liegenschaftsausschusses der Verbandsgemeinde Thalfang liefern. Dabei geht es gar nicht um einen allentscheidenden Beschluss. Die Runde will nur die Weichen für die Ermittlung des Sanierungsbedarfs der Regionalen Schule stellen. Hintergrund ist die von übergeordneter Stelle beanstandete ursprüngliche Entscheidung, die Planungsleistungen an ein Thalfanger Büro zu vergeben. Damals hatte ein auswärtiger Mitbewerber das Nachsehen gehabt, der zunächst die höchste Punktzahl erhalten hatte. Mit der jetzt geplanten Ermittlung will man anscheinend eine europaweite Ausschreibung vermeiden.Die Beratung beginnt jedoch mit einem regelrechten Aufruhr. Auslöser ist, dass Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo mit dem Ausschluss dreier Ausschussmitglieder in die Tagesordnung einsteigt. Architekt Joachim Brückner (CDU) nimmt wenig überrascht im Zuschauerraum Platz, für Ingenieur Roland Sommerfeld (SPD) ist eh ein Stellvertreter erschienen. Ihr Kollege Hubert Schu (FWG) lässt seiner Empörung jedoch freien Lauf. Er lege Widerspruch ein: Er sei zwar Ingenieur, aber kein Bewerber für dieses Projekt. Dellwos Hinweis, das sei mit der Kommunalaufsicht abgestimmt, kann Schu nicht beruhigen. Die Folge ist ein Schlagabtausch, in dessen Verlauf Schu Dellwo ermahnt, "nicht so krumme Sachen" zu machen. Andere in der Runde kontern, Schu solle "keine Dummheiten erzählen" (O-Ton Gereon Haumann, CDU), oder wie es Franz-Josef Gasper formuliert, er solle keinen "Mist verzapfen". Haumanns Antrag, Schu des Saales zu verweisen, greift der Bürgermeister aber nicht auf. Dazu bedürfe es dreier Ordnungsrufe, begründet Dellwo, dessen mehrmalige Bitte um Sachlichkeit ungehört verhallt. Erst nach einer längeren Sitzungsunterbrechung kehren die Ausschussmitglieder zur Tagesordnung zurück.Kompetenzteam soll Fachleute begleiten

Dellwo bittet um Vorschläge, wie auf Basis einer Bestandsaufnahme eine Bedarfsplanung erfolgen könne. Haumann schlägt, wie er sagt, im Einvernehmen mit den anderen Fraktionen ein "Kompetenzteam" vor. Dieses sollte aus Eltern, Lehrern und Kommunalpolitiken bestehen, die drei externe Fachleute begleiten sollten. Als Moderator schlägt er den Wittlicher Thomas Schmitt-Schäfer vor, der für die Grünen im Kreistag sitze und große Erfahrung mit der "Moderation schwieriger Situationen" habe. Außerdem sollte Thalfangs Energieberater Ewald Emmerich dabei sein sowie der Morbacher Architekt Jürgen Jakobs. Rudi Marx (FDP) merkt zwar an, dass er zum ersten Mal von diesem Vorschlag höre. Dennoch geht die nachfolgende Abstimmung über pauschale Einzelaufträge, bei denen es sich ausdrücklich nicht um Architektenleistungen handelt, einstimmig über die Bühne.

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