Verantwortung für den "Standort Dorf"

Eine "verantwortungsbewusste Rückführung der Fehlbeträge" wünschen sich die Verantwortlichen in Heidenburg auf der zurückliegenden Haushaltssitzung. Das Dorf will konkurrenzfähig bleiben und dennoch bis 2011 den Ausgleich schaffen.

Heidenburg. Seit 1994 ist der Heidenburger Haushalt unausgeglichen, und zum dritten Mal musste Ortsbürgermeister Dietmar Jäger einen Fehlbedarf mitberaten. Diesmal sind es 194 000 Euro Miese. Von der Landrätin Beate Läsch-Weber über VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo bis zur ländlichen Verwaltungsspitze, alle fordern von Bund und Land, endlich die kommunalen Finanzen neu zu ordnen.

Aufschwung ist noch nicht angekommen

Im Gastraum einer örtlichen Kegelbahn trafen sich die Räte um den "Miesen" ihren Segen zu geben. "In Heidenburg ist der Aufschwung noch nicht angekommen", bedauerte Ortsbürgermeister Dietmar Jäger. Es gelte, die Fehlbeträge verantwortungsbewusst zurück zu führen, um das Ziel eines Haushaltsausgleichs bis 2011 zu erreichen. "Verantwortungsbewusst" heißt für Jäger den "Standort Dorf" lebens- und konkurrenzfähig zu halten. Indizien dafür seien die Verbesserungen in den Fehlbeträgen der vergangenen Jahre trotz erheblicher Investitionen für Straßensanierung, der Fenstersanierung im Kindergarten und der Innenreparatur der Friedhofskapelle, zusammen rund 40 000 Euro im vergangenen Jahr.

Demografischen Wandel als Chance sehen

Schwerpunkte setzt die Gemeinde diesmal mit einem Streetball-Feld für 5000 Euro und jeweils 1000 Euro für die Jugendarbeit von Musikverein und Feuerwehr.

Jäger freut sich über Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer von 8830 Euro, bei der Einkommenssteuer von 23 370 Euro und den Schlüsselzuweisungen von 6950 Euro. Doch die Kreisumlage erhöhte sich, während die Umlage der Verbandsgemeinde gleich blieb. Unterm Strich ergeben sich Verbesserungen von 22 500 Euro.

Die Herausforderung des demografischen Wandels sieht Jäger als Chance. Im vergangenen Jahr wurde im Rat ein Demografiekonzept beschlossen. Ein Arbeitskreis aus Bürgern und Gemeinderäten arbeitet unter fachlicher Beratung des "Taurus"-Institutes der Universität Trier seitdem an Ideen. In diesem Projekt "Fit für die Zukunft", das in diesem Jahr allein mit 7000 Euro zu Buche schlägt, sollen junge und ältere Menschen gleichberechtigt gefördert werden. Das Konzept wird am 1. März in der Mehrzweckhalle der Öffentlichkeit vorgestellt.

VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo lobt die sachorientierte Arbeit: "2007 hat die Ortsgemeinde wieder einen Schritt nach vorne gemacht." Es sei ein guter Haushalt, auch wenn er nicht ausgeglichen ist.

"Mit der Sanierung und dem Umbau der örtlichen Kläranlage werden in Heidenburg weitere 900 000 Euro investiert", informierte Dellwo. Der Bau könnte noch in diesem Jahr beginnen.

Kommunale Doppik zeigt, wie gut es Heidenburg geht

Es war der letzte kameralistische Haushalt. Im nächsten Jahr wird mit der "kommunlalen Doppik" kaufmännisch gerechnet. "Damit werden die guten Taten des Rates erst so richtig deutlich", witzelte der Kämmerer Michael Suska. Den Ratsmitgliedern werden entsprechende Kurse angeboten, damit allen klar wird, wie gut es Heidenburg eigentlich geht.

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