Verein springt in die Bresche

BERGLICHT. Der Förderverein Dorfentwicklung Berglicht hat in der Diskussion um den Schülertransfer Kreuzwiese-Berglicht die Initiative ergriffen. Der Verein übernimmt für ein Jahr die Kosten von insgesamt 1000 Euro.

In einer kurzfristig einberufenen Mitgliedersammlung beschäftigte sich der Förderverein Dorfentwicklung Berglicht mit der Frage des öffentlichen Personennahverkehrs. Anlass war ein Gemeinderatsbeschluss (der TV berichtete). Dieser hatte im Dorf Unverständnis hervorgerufen. "Ich war sehr enttäuscht, dass unsere Kinder der Gemeinde keine 1000 Euro wert sind", äußerte sich eine Mutter in der Versammlung. Mit der Begründung, dass nur einem Teil der Busfahrenden geholfen wäre und beispielsweise denen um 16 Uhr nicht, hatte der Rat den Antrag der Freien Wählergruppe abgelehnt, die Gemeinde möge die Kosten für eine Ausstiegsmöglichkeit im Ort übernehmen. Buspassagieren aus Richtung Trier sollten zumindest teilweise damit künftig längere Wartezeiten auf freier Strecke erspart werden. Doch eine klare Mehrheit war dagegen. Damit war der Lösungsvorschlag des Busunternehmens zunächst vom Tisch. Dieses hatte angeboten, für die stark frequentierte 14-Uhr-Linie gegen einen jährlichen Kostenausgleich von 1000 Euro einen Stich-Transfer von der Kreuzwiese in den Ort einzurichten. "Die Gefahr habt ihr nicht bedacht - gerade wenn die Kinder in der fünften oder sechsten Klasse sind -, das ist unverantwortlich." Der Vorwurf von Alice Manz ging an die Adresse des Bürgermeisters. Gerhard Oberweis, selbst Mitglied im Förderverein, hatte in der Ratssitzung den Antrag ebenfalls abgelehnt. Günter Wirz fragte sich, ob die Entscheidung seiner Ratskollegen ebenso ausgefallen wäre, wenn deren Kinder betroffen wären. Doch letztendlich käme ein solches Angebot doch allen zu Gute, gab Alfred Eberhard zu bedenken: "Dieses Jahr sind es die einen, nächstes Jahr andere Kinder." Vereinsvorsitzender Edgar Manz führte den Kosten- und Zeitaufwand an, der durch den derzeit privat organisierten Buszubringerdienst entsteht. Dieser sei schon wegen beruflicher Verpflichtungen nicht immer leicht zu gewährleisten, wie Manuela Arens berichtete. "Man muss es doch wenigstens für ein Jahr probieren", meinte Birgit Ludes. Auch für ältere Menschen von Vorteil

Auf jeden Fall sollte der "Missstand" nach den Ferien behoben sein, so Eberhard. "Auch für ältere Leute ist das ein Fortschritt", regte eine Frau an. Denn das oft einsame Warten an der Haltestelle Kreuzwiese ist nicht nur Schülern und Jugendlichen unangenehm. Manche Berglichter würden sicher gern per Bus nach Trier fahren, wenn sie die Möglichkeit hätten, im Ort einzusteigen. Bisher müssen sie dafür jedoch die immerhin rund zwei Kilometer zur Kreuzwiese zu Fuß zurück legen oder sich bringen lassen. Mit nur einer Enthaltung gab der Förderverein sein Einverständnis, die Mittel des Vereins - wie Manz es formulierte - "sinnvoll einzusetzen" und für ein Jahr probeweise in die Bresche zu springen. Parallel dazu soll die Alternative einer Umstiegs-Möglichkeit in Talling gemeinsam mit Kreisverwaltung und Ortsgemeinde weiter verfolgt werden. Hierzu hatte Landrätin Beate Läsch-Weber ebenso wie zur Kostenübernahme durch den Verein im Vorfeld ihre Unterstützung signalisiert. Außerdem soll ein erneuter Antrag auf Kostenübernahme im Gemeinderat gestellt werden.

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