Verfahren gegen Pfarrer weiter offen

Die Kirchengemeinde Wirschweiler-Sensweiler-Allenbach muss eine Ausnahmesituation mit vorerst noch ungewissem Ausgang verkraften: Der angestammte Pfarrer ist beurlaubt, sein Vertreter steht bald nicht mehr zur Verfügung.

Wirschweiler. (red) Noch immer schwebt das Verfahren zwischen dem beurlaubten Pfarrer Oliver Schmidt von der Kirchengemeinde Wirschweiler-Allenbach-Sensweiler und der Evangelischen Kirche im Rheinland. "Der Ausgang ist offen", betont Christoph Pistorius, Superintendent des Kirchenkreises Trier, zu dem die Kirchengemeinde gehört.

Er will sich öffentlich nicht zu den Vorwürfen gegen den Pfarrer äußern und auch nicht darüber spekulieren, wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist. Wegen Konflikten und Unzufriedenheit mit Schmidt war das Presbyterium am 22. August 2007 geschlossen zurückgetreten. Eine vergessene Urnenbeisetzung soll das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Die Landeskirche hatte Schmidt schließlich beurlaubt. "Er hat auf jeden Fall einen Anspruch darauf, fair behandelt zu werden", sagt der in Trier ansässige Superintendent.

Solange das Verfahren nicht beendet ist, kann auch die Stelle nicht besetzt werden: Schmidt ist bis dahin offiziell immer noch Pfarrer der von ihm 14 Jahre lang betreuten Kirchengemeinde. Theoretisch denkbar ist sogar, dass er noch einmal in die Gemeinde zurückkehrt.

Für neue Unruhe sorgt jetzt, dass Pfarrer zur Anstellung Markus Herzberg, der die Vertretung übernommen hat, demnächst zumindest für drei Monate nicht zur Verfügung steht: Er macht ab 1. Oktober ein Berufspraktikum. "Die Kirche übernimmt Pfarrer nicht mehr automatisch", erläutert Christoph Pistorius. Sie ermögliche ihnen vor diesem Hintergrund solche Praktika, um andere berufliche Perspektiven zu eröffnen.

Möglich ist deshalb auch, dass Herzberg gar nicht mehr zurückkommt. Wie auch immer: "Wir bekommen das hin. Es wird auf jeden Fall eine Vertretung geben", versichert der Superintendent. Den Bevollmächtigtenausschuss, der die Gemeinde seit dem Rücktritt des Presbyteriums unter seinem Vorsitz leitet, will er in einer für Donnerstag angesetzten Sitzung über das weitere Vorgehen informieren, die Mitglieder der Kirche anschließend im Gemeindebrief.

Zumindest einige von ihnen sind besorgt und beunruhigt. "Traurig und schade" findet zum Beispiel Susanne Schuster aus Sensweiler die Situation in der Kirchengemeinde. Sie fragt sich, wie es jetzt mit dem Konfirmationsunterricht weitergeht - ihre Tochter soll am 3. Mai 2009 konfirmiert werden. Bisher kennt sie nur den Termin, weiß aber weder die genaue Uhrzeit noch, welcher Pfarrer diese Aufgabe übernehmen wird. Von Markus Herzberg, dessen Vertrag am 31. März 2009 ausläuft, ist sie sehr angetan: "Der macht das richtig gut." Umso mehr bedauert sie, dass er jetzt erst einmal weg ist.

"Wir müssen noch mit Pfarrern sprechen, die das übernehmen könnten, und auch mit betroffenen Presbyterien", bittet der Superintendent Susanne Schuster und die anderen Eltern noch um etwas Geduld. "Es wird auch für die Konfirmanden eine Lösung geben, die dann auch umgehend kommuniziert wird", sagt Pistorius zu.

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