Verräterischer Qualm

Dieses Häuschen (Foto: Hermann Bohn) für bestimmte Bedürfnisse in der Obergasse in Kommen ist ein Relikt aus der Zeit unserer Vorfahren. Werfen wir den Blick in eine Hexennacht vor 50 Jahren zurück, als sich diese hunsverrückte Geschichte in einem kleinen Bauerndorf am Fuße des Haardtwalds abspielte.

Damals stand noch an jedem Bauernhaus in der Nähe des Misthaufens ein solches Häuschen. In die Tür war ein kleines Herz geschnitzt, das zwei Zwecke erfüllte. Zum einen konnte man sehen, ob die "Bedürfnisanstalt" besetzt war. Zum anderen konnten durch die Öffnung unangenehme Gerüche abziehen. Bei besagter Geschichte wurden jedoch nicht die üblichen Geruchswölkchen, sondern Pfeifenrauch einem unbeliebten Bauern zum Verhängnis. Dieser setzte sich abends in sein "Häuschen" aus Holz, zündete sein Pfeifchen an und passte auf die Dorfjugend auf, die ihm bisher stets in der Hexennacht einen Streich gespielt hatte. Als die Burschen Pfeifenrauch aus dem Herzchen quellen sahen, schlichen sie sich heimlich heran, schoben schnell den Riegel vor, warfen den Aufpasser mit seinem Häuschen kurzerhand um und ergriffen die Flucht. Laute Hilfeschreie drangen aus dem Inneren, die jedoch lange kein Gehör fanden. Nach geraumer Zeit kam die Frau des Bauern und befreite ihn aus der misslichen Lage. Von nun an war das Herzhäuschen für den Mann in der Hexennacht tabu. (HB) * Die Gemeinde Morbach gilt nicht gerade als arm. Aber manchmal hapert's eben an den Kleinigkeiten. So fehlte in der Morbacher Ratssitzung nach dem Vortrag von Otmar Weber aus dem saarländischen Umweltministerium über Dorfentwicklung ein Overhead-Projektor. Das bislang genutzte Gerät war Eigentum des Ministeriums. Nach Webers Vortrag (Bericht folgt) wurde es ebenfalls noch gebraucht. Doch kein Problem, für das der hemdsärmelige Referent keine Lösung wüsste. Kurzerhand überließ er den Overhead-Projektor zunächst der Gemeinde. Die Übergabe würde der Saarländer im Morbacher Rathaus, Ralf Becker , mit ihm schon deichseln. Aber wie das zwischen Hunsrückern und Saarländern so ist: Es gibt keine noch so nette Geste, der nicht eine spitze Bemerkung auf der anderen Seite folgt. Und so erklärte Heribert Knob, Fraktionsvorsitzender der CDU, in Anspielung auf ständige Fusionsgerüchte der Länder Rheinland-Pfalz und Saarland: "Ein Gerät haben wir bereits, auch das Personal. Da wird es mit dem Ministerium auch noch klappen." (iro)

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