Verschiedene Klärsysteme – ein Ziel

THALFANG/GRÄFENDHRON/HEIDENBURG. In der Verbandsgemeinde Thalfang werden Abwässer mit einer vielfältigen Technik geklärt, die ständig modernisiert wird. Als Nächstes stehen Änderungen in Heidenburg und Gräfendhron an.

Eine schmale Rinne, in der sich feinere Stoffe absetzen können, gleich daneben ein handlicher Rechen, um Grobstoffe herauszufischen und dahinter ein rundes Becken. Die Funktionsweise der Kläranlage Gräfendhron ist nicht eben kompliziert. Immerhin klärt diese Anlage bereits seit fast 50 Jahren die Abwässer des Dorfes. Und 1959 war es für eine Gemeinde schon etwas Besonderes, ein sogenanntes Emscherbecken zu haben. Flossen damals noch viele Abwässer geradewegs - sprich ungereinigt - in den nächsten Bachlauf. "Von daher war diese Anlage schon fortschrittlich", verweist Abwassermeister Rolf Brück auf die vor Ort gewährleistete 30-prozentige Reinigung der Abwässer. Die sich absetzenden Stoffe werden etwa alle drei Monate abgesaugt und zur Kläranlage Bruderbach gefahren. Dass weder dieses Verfahren noch der niedrige Reinigungsprozentsatz heutigen Anforderungen an eine Kläranlage gerecht wird, liegt auf der Hand. Daher soll der Ort in nächster Zeit mit einer zeitgemäßen, voraussichtlich einer Pflanzenkläranlage, ausgestattet werden. Im arg beengten Bereich des heutigen Emscherbeckens, das unmittelbar an die bebaute Ortslage grenzt, soll es dann nur noch eine Pumpstation geben. Die eigentliche Kläranlage ist etwa 200 bis 300 Meter weiter unten im Tal geplant. Nicht allzu weit entfernt klärt in Heidenburg eine sichtlich modernere Anlage die zugeleiteten Abwässer. Die 1971 gebaute Kläranlage hat nicht nur einen Rechen, der die Grobstoffe mechanisch abfängt, sondern auch einen Oxydationsgraben, in dem eine biologische Reinigung stattfindet. Das einfließende Abwasser wird automatisch belüftet und mit Mikroorganismen versetzt. Der Schlamm sinkt zu Boden. Ist das Klärbecken voll, schaltet die Belüftung ab, so dass das gereinigte Wasser abfließen kann. Dennoch ist es auch bei dieser Anlage an der Zeit, dass sie modernisiert wird. Vorgesehen ist, ähnlich wie bei der Kläranlage des Zweckverbands Bruderbach, eine biologische Kläranlage mit Nachklärbecken. Wann mit den beiden vordringlichen Projekten begonnen wird, hängt laut Werkleiter Edwin Maßmann von der Finanzierung ab. Immerhin wird die Erweiterung der Kläranlage Heidenburg einer groben Schätzung nach etwa 940 000 Euro kosten. In Gräfendhron ist mit einer Investition von geschätzten 400 000 Euro zu rechnen. Für die Anlage in Heidenburg ist laut Maßmann bereits ein Antrag auf Landesmittel gestellt. Was aber nicht bedeutet, dass sich die Gräfendhroner länger gedulden müssen. Welches Vorhaben zuerst realisiert wird, ist laut Maßmann noch offen: "Das hängt immer am Geld." Sobald die jeweilige Finanzierung sicher gestellt sei, könne begonnen werden.

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