"Viele Kleine ergeben ein Großes"

Der Ausbau der Wirtschaftsförderung in Thalfang hat binnen Jahresfrist zwar nicht den Riesenerfolg gebracht. Doch erste Erfolge sollen sich schon abzeichnen.

 Für Matthias Lehnen, der seit einem Jahr die Wirtschaftsförderung in der Verbandsgemeinde Thalfang unterstützt, beeinflussen nicht nur Handwerk und Industrie den Erfolg, sondern die gesamte Infrastruktur mit Einzelhandel und Gastronomie. TV-Foto: Ursula Schmieder

Für Matthias Lehnen, der seit einem Jahr die Wirtschaftsförderung in der Verbandsgemeinde Thalfang unterstützt, beeinflussen nicht nur Handwerk und Industrie den Erfolg, sondern die gesamte Infrastruktur mit Einzelhandel und Gastronomie. TV-Foto: Ursula Schmieder

Thalfang. Vor einem Jahr hat die Verbandsgemeinde Thalfang ihre Wirtschaftsförderung ausgebaut. Mit dem seit vier Jahren zuständigen Klaus Hepp kam Matthias Lehnen mit im Boot. Große Erfolge gibt es laut Hepp zwar nicht zu verzeichnen. Doch es seien "viele Dinge angestoßen worden und einige in der Schwebe". Gerade in der Wirtschaftsförderung liefen ja viele Bemühungen ins Leere. Bei Weitem nicht jeder umworbene Betrieb siedelt sich letztlich auch am Ort an. Und es gibt auch keine Garantie, dass die Beratung eines investitionswilligen Unternehmers zu einer Investition führen wird. Großer bürokratischer Aufwand

Vielfach ist dem Knüpfen von Kontakten zu Kammern, Verbänden oder Banken ebenso wenig Erfolg beschieden wie den Hilfestellungen vor Realisierung von längst nicht immer ausgereiften Ideen. Vom Wust an Papieren, der zu bewältigen ist, ganz zu schweigen. "In der Wirtschaftsförderung steckt ein enormer administrativer Verwaltungsaufwand, den man so nicht sieht", so Hepp. Dass Lehnen in einem Jahr nicht "den großen Betrieb" oder "den Hotelier" nach Thalfang gebracht hat, ist für Hepp nicht entscheidend. "Es wäre auch gewagt gewesen, dass zu erwarten", spricht er die Konkurrenz zu anderen Kommunen an. Aber in zehn Jahren könne das ganz anders sein: "Vielleicht hat uns dann die Begehrlichkeit des Flughafens Hahn erreicht."Verbandsbürgermeister Hans-Dieter Dellwo, der die Wirtschaftsförderung von jeher zur Chefsache erklärt hat, will darauf allein aber nicht bauen. Mit Blick auf die Arbeitsplatzsicherheit liegt ihm allerdings vor allem die "Bestandspflege" am Herzen. Die Ansiedlung neuer Betriebe rangiert daher trotz der im Gewerbegebiet Vorwald oder in anderen Orten zur Verfügung stehenden Flächen auf Rang zwei. Was er sich darüber hinaus sehr gut vorstellen könne, sei eine Art Gründerzentrum. So könnten in Kooperation mit den Kammern durch das Aufzeigen von Finanzierungshilfen junge Handwerker gewonnen werden. "Viele Kleine ergeben ein Großes", hat Dellwo auch den "Zukunftsmarkt Dienstleistung" vor Augen. In den vergangenen Monaten seien aber viele Gespräche geführt worden. Denn auch der Gesundheitsbereich rücke stärker ins Bewusstsein. Gleichzeitig sieht er Chancen bei regenerativen Energien, aber auch in Einzelhandel und Industrie. So könnte dank Hartnäckigkeit eine Neuansiedlung gelingen, unter Umständen auch Umsiedlungen hält er sich mit konkreten Informationen zurück. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir Mitte des Jahres erste Ergebnisse präsentieren können." Hoffnungen setzt Dellwo zudem in den Hahn. Mit der Gewissheit einer ohnehin niedrigen Arbeitslosenquote in der Region geht er davon aus, dass die Entwicklung des Flughafens künftig weiter ausstrahle. Umso mehr komme es deshalb darauf an, was die einzelne Kommune für Familien und Unternehmen zu bieten habe. Bürgermeister Dellwo: "Und da haben wir eine riesige Chance."

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