Vielseitig - und meditativ

Zum zehnten Mal hat die Morbacher Interessengemeinschaft "Kunst im Gewächshaus" zum gleichnamigen Stelldichein eingeladen.

 Künstler der ersten Stunde, wie Pia Platten mit ihren handgefertigten Marionetten, haben sich bei der zehnten Runde von Kunst im Gewächshaus ein Stelldichein in der Morbacher Gärtnerei Berg gegeben. TV-Foto: Ursula Schmieder

Künstler der ersten Stunde, wie Pia Platten mit ihren handgefertigten Marionetten, haben sich bei der zehnten Runde von Kunst im Gewächshaus ein Stelldichein in der Morbacher Gärtnerei Berg gegeben. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. (urs) Für treue Besucher von "Kunst im Gewächshaus" ist es ein Wiedersehensfest. Wie von der Morbacher Interessengemeinschaft "Kunst im Gewächshaus" angekündigt, treffen beim zehnten Kunstwochenende in der Gärtnerei Berg Künstler der ersten Stunde zusammen. Dazwischen gibt es aber auch Neues zu entdecken.Wie die Ringe und Broschen von Kerstin Kavalirek. Was wie feine Häkelarbeit aussieht, entpuppt sich als Objekt aus massivem Silber. Kern der Schmuckstücke ist tatsächlich ein gehäkeltes Unikat, das beim Übergießen mit heißem Silber verbrennt. Sie wolle "das Handwerk hochhalten" und "das Traditionelle mit dem Modernen verbinden"", erklärt Kavlirek, die auch im "Lädchen" von Karin Drochner in der Idarer Fußgängerzone ausstellt. Helga Schüler hat sich auf große Flächen und Tiefenwirkung spezialisiert. Nur schade, dass ihre Gemälde, aufgetragen in 40 Farbschichten, im Dämmerlicht kaum wirken. Anders als die Marionetten von Pia Platten, einer Künstlerin der ersten Stunde. Den Feen und Fabelwesen schmeichelt das schummrige Licht. Die Künstlerin weiß auch nach Jahren, welche ihrer aus Ton, Holz, Leinen und Wolle gefertigten Puppen wo ein Zuhause gefunden hat. Unikate verlassen auch die Werkstatt von Annemarie Rheinländer. Ihre "Fühlholz"-Objekte - Kerzenhalter, Gürtelschnallen oder Krippenfiguren aus maserungsfreier Erle - fordern förmlich auf, sie anzufassen. Ursula Lutz-Dettinger findet gleich das Richtige. Sie habe von der Ausstellung gewusst und sich den Besuch als "krönenden Abschluss" einer Wanderung über den Hunsrück vorgemerkt, erzählt die 82-Jährige aus Bernkastel-Andel. Auch die Ledertaschen, Gürtel und Bilder von Michael Söhner finden Käufer. Dass der Hochscheider, der schon vor zehn Jahren dabei war, zum Teil Beschläge ramponierter Flohmarktschätzchen verwendet, macht den besonderen Charme der Stücke aus. Ein Blickfang sind aber auch die Filzarbeiten von Sabine Fuchs sowie die von Stuart Bilcock ausgestellten Musikinstrumente.Nicht weg zu denken aus dem Gewächshaus sind die Keramiken und Holzskulpturen von Bruni Kluss und Rüdiger Luckow vom Hinzerather Kreativhaus. Als Motor der Interessengemeinschaft freut sich das Paar, dass auch der musikalische Leckerbissen Anklang gefunden hat. Die gebürtige Morbacherin Niseema Stein habe mal fast meditativ, mal voll in die Tasten hauend, fasziniert mit ihrem "Cristal Baschet" - einem Instrument, das mittels 60 Glasstäben in Schwingung gebracht wird: "Es war großartig."

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