Volles Haus im Hunsrück

Hunsrück und Hochwald sind für Touristen längst keine Geheimtipps mehr, wenn es um einen schönen und vor allem preiswerten Urlaub geht. Dass Urlaub in Deutschland boomt, merken auch die hiesigen Beherbergungsbetriebe, wie der Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands Bernkastel-Wittlich, Gereon Haumann, bestätigt.

 Schwimmen auf drei Etagen: Das Familienhotel Hochwald in Horath ist auf Familienurlaub ausgerichtet. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Schwimmen auf drei Etagen: Das Familienhotel Hochwald in Horath ist auf Familienurlaub ausgerichtet. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Morbach/Hermeskeil. Seit die Spritpreise so rasant gestiegen sind, scheint sich so mancher verstärkt zu überlegen, ob er eine weite Reise in den Urlaub in Kauf nehmen will. Das zeigt sich zumindest in Hochwald und Hunsrück, denn hier melden Hotels und Pensionen volle Häuser. "Wir sind zehn Wochen lang ausgebucht", sagt Gereon Haumann. Er leitet das Familienhotel Hochwald in Horath. Das Team des Hauses hat es sich zum Ziel gesetzt, Familien während ihres Aufenthalts wieder fit für den Alltag zu machen."Unser wetterunabhängiges Angebot brachte ein Viertel mehr an Übernachtungen und 25 neue Arbeitsplätze", erklärt Haumann, der auch stellvertretender Vorsitzender der Urlaubsregion am Erbeskopf (Ute) ist. Sogar Zuschüsse gebe es für diesen Familienurlaub. Rund 500 Betten bietet der Ferienpark Himmelberg an - in Ferienhäusern und einem Hotel. Geschäftsführer Rudi Marx freut sich über den Zuwachs an Buchungen für das Hotel. Allerdings stagniere die Belegung der Ferienhäuser. "Bei den Häusern spüren wir, dass Familien am Urlaub sparen", vermutet der Manager, der viele Gäste aus Großbritannien und Dänemark begrüßt. Überwiegend Geschäftskunden beherbergt derweil das Hotel St. Michael von Michael Rahn in Morbach. "Da machen sich die Ferien kaum bemerkbar", stellt der Inhaber fest. Das Hotel sei immer sehr gut gebucht. Dies beweise, dass die Region wirtschaftlich gesund ist, denn sonst würden nicht so viele Geschäftsleute nach Morbach reisen. Im Sommer kämen Touristen dazu. "Das Sommergeschäft läuft gut", sagt auch das Betreiberehepaar des Azur-Campingparks Reinsfeld, Cornelia und Markus Feldmann. Sie sind Anlaufpunkt vor allem für Urlauber aus den Niederlanden. Dabei reisen hier nicht nur Wohnwagennutzer an. 20 Hektar und viel Wald, viele Spiel- und Unterhaltungsmöglichkeiten sind das Konzept der Anbieter. "Leider ist dieser Urlaub etwas wetterabhängig, trotz Voll-Animation", bedauert Feldmann. "Im August kommt der Boom", prognostiziert Alexander Carius, Marketingleiter der Landal Green Parks, die ein Haus in Kell am See betreiben. 80 Prozent Auslastung sei jedes Jahr drin. Gerade Gäste aus den Niederlanden bevorzugten die Unterbringung mit Seeblick. Wenn das Wetter mitspielt, seien alle Zimmer belegt. Platz für weitere Herbergen und Hotels

Eine Renaissance erleben derzeit auch Jugendherbergen, zum Beispiel in Hermeskeil. "Wir streben ein Plus von 2000 Übernachtungen in diesem Jahr an", sagt der Betriebsleiter. Vor allem Familien sollen auf die extrem günstige Unterbringung mit viel Komfort angesprochen werden. 112 Betten in 25 Zimmern gibt es hier. Die Jugendherbergen können mittlerweile mit guten Hotels mithalten, sind dabei aber enorm günstig. Ganz allgemein gilt: In Hunsrück und Hochwald ist noch Luft für weitere Beherbergungsbetriebe. "Ich freue mich über jeden neuen Tourismusbetrieb", sagt Gereon Haumann. Neue Angebote beleben das Geschäft und bringen weitere Arbeitsplätze in die Region.

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