Von Flappessen für Dappessen

HEIDENBURG. (urs) 400 Besucher und jede Menge Aktive tummelten sich bei der Sitzung der "Hädeborja Flappessen" und machten dem Ruf des fast 1000-jährigen Dorfes als Karnevals-Hochburg erneut alle Ehre.

Wenn die "Hädeborja Flappessen" Sitzung halten, platzt die Gemeindehalle schier aus allen Nähten. 400 Karnevalisten sorgten am Wochenende für ein volles Haus und drängten darüber hinaus im Laufe des Abends größtenteils selbst auf die Bühne. Allen voran die kleinen und großen Gardemädchen sowie die kleine Kindergarde der Heidenburger Grundschule, die in dieser Session als niedliche Kimono-Damen auftraten. Zu später Stunde schwangen Jugendkulturgruppe und Männerballett das Tanzbein. Einige Narren zog es sogar in geheimer Mission zu den "Flappessen". Der Auftritt des "Steffens-Clan" war auf jeden Fall selbst für die Heidenburger Regentin, Prinzessin Ursula I, und das Kinderprinzenpaar Finn und Emmi überraschend. Gewandet in schottische Kluft zogen 21 Geschwister, Kinder und Enkel der attraktiven Großmutter samt Familien-Fahne und zu den Klängen von Dudelsackmusik auf die Bühne. Eine gelungene Überraschung für die Clan-Chefin, deren Tränen der Rührung jeder Narr im Saal verstehen konnte. Umso lustiger ging es danach in die zweite Runde, zu der die Flappessen Gleichgesinnte aus Leiwen, Hetzerath und Ottweiler willkommen hießen. Danach ließ der Spatzenchor musikalisch die Jubiläumsfeierlichkeiten des vergangenen Jahres Revue passieren. Diese hätten dem Dorf mehr Besucher als jemals zuvor beschert. Aber was Wunder: Was Heidenburger anpackten, ging halt "in die Reih" und darauf seien sie alle stolz. Ebenso wie auf ihr Prinzenpaar, Prinz Norbert I und "Spätzin" Ursula, für die es als Sangesschwester rote Rosen - vertont und in natura - gab.Frauenleiden und alte Knochen

Die abgehängte Konkurrenz meldete sich derweil vergrämt mit einer eigenen Büttenrede bei den "Hädeborja Flappessen und angereisten Dappessen" zu Wort. Dass der Karnevalsverein sein "Kölsches" Mädel (Ursula Meiners) trotz des eleganten Dosenhaarputzes nicht auserkoren hatte, war für Prinz "Gertrud von Habenichts" absolut unverständlich. Hannes und Pitta (Barbara und Christina) hatten dagegen mit sich selbst genug zu tun. So wollte Hannes unbedingt zum Gynäkologen. Schließlich sei der ein Fachmann für Frauenleiden und er leide doch so unter seiner Frau. Und Pitta war ganz stolz auf seinen neuen Job beim Theater, wo er die Rollen verteilen darf. Schwer sei das aber nicht, es komme immer eine zu jeder Toilette. Neuigkeiten aus dem Dorf brachte derweil "Margarethe Hüllenbaum" (Mathilde Hagen) unter die Leute. Ebenso natürlich Schellemann "Heinsches ihren Ädäm" (Thomas Malburg). Unterstützt von "Iwen ihr Schnur" (Alwine Jäger) informierte er die "Flappesssen" über die in diesem Jahr anstehende 1000-Jahr-Feier des Dorfes. Die Ursache für das schnelle Überspringen von 49 Jahren tat er auch gleich kund: Chronist Rolf Blasius habe bei einem Spaziergang einen alten Knochen gefunden, der laut bürgermeisterlicher Untersuchung ein Jahrtausend auf dem Buckel hat. Damit das Wetter auch bei der geplanten dreiwöchigen Feier mitspielt, forderte der Schellemann die Heidenburger schon einmal zum Wallfahren auf. Allerdings müsste es diesmal schon Lourdes statt Klausen sein. Auf jeden Fall soll die Feier viel besser werden als im vorigen Jahr. Daher sollen laut "Heinsches ihren Ädäm" alle in den vergangenen 50 Jahren gebauten Häuser abgerissen werden.

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