Von der Schlangensuche bis zum Großbrand

Morbach · Die Morbacher Feuerwehr ist im vergangenen Jahr 91 Mal ausgerückt. Die Bandbreite ihrer Einsätze reicht von einfachen Rettungsaktionen bis zum Großbrand. Außergewöhnlich im vergangenen Jahr: Drei Mal musste die Feuerwehr nach Schlangen suchen.

Morbach. Die Feuerwehr Morbach besteht aus neun Einheiten und ist für 122 Quadratmeter Fläche zuständig. Die Stützpunktwehr ist in Morbach, weitere Wehren sind in Elzerath, Gonzerath, Gutenthal, Haag, Hinzerath, Hoxel, Merscheid und Weiperath. Marco Knöppel ist Morbacher Wehrleiter. "Wir haben 223 aktive Wehrleute, davon sechs Frauen. Außerdem sind 106 Jugendliche in sechs Jugendfeuerwehren aktiv", sagt er. Ein besonders großes Projekt konnte die Feuerwehr im vergangenen Jahr verbuchen. 2017 kommen neue Fahrzeuge

Es gab einen neuen Einsatzleitwagen, alle Fahrzeuge wurden mit modernem Digitalfunk ausgerüstet. Was wird 2017 auf die Feuerwehr zukommen? "Für 2017 steht zum einen die Zehn-Jahresinspektion des Teleskopmastes an, und es sollen ein neues Mehrzweckfahrzeug für die Feuerwehr Morbach und ein Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser für die Feuerwehr Haag bestellt werden," sagt Knöppel. Insgesamt seien 2016 in der gesamten Gemeinde 91 Einsätze gefahren worden. Im Vergleich zu den Vorjahren habe es keine nennenswerten Schwankungen gegeben. Technische Hilfeleistungen, machen dabei den größeren Anteil aus. 67 Mal ist die Feuerwehr für diesen Zweck ausgerückt, 24 Mal ist sie zu Brandeinsätzen gefahren. Davon waren zwei Einsätze auf Fehlalarme zurückzuführen. Im Vergleich zu den Vorjahren habe man mehr verschlossene Türen öffnen müssen. Dreimal habe man Schlangen suchen müssen. Als außergewöhnlichen Einsatz bezeichnet Knöppel die Nacht vom 26. April 2016: "Da war es zu einem Unfall mit einem LKW im Bereich der Einfahrt zum Gewerbegebiet HuMos gekommen. Hier waren wohl der plötzliche Schneeeinbruch und die dadurch verursachte Straßenglätte die Ursachen. Ebenfalls in Erinnerung geblieben ist der Großbrand in Burgen an der Mosel, zu dem wir zur Nachbarschaftshilfe gerufen wurden." Bei dem Brand in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues wurde ein großes Wirtschaftsgebäude zerstört. Die Morbacher Wehr und auch Einheiten aus Wittlich hätten ausrücken müssen, um den Einsatzkräften aus Bernkastel-Kues zu helfen. Damals ging es vor allem um die Wasserversorgung. Der Brand ereignete sich Ende August, in einer Hitzeperiode. Für dieses Jahr wünscht sich Knöppel: "Möglichst wenige Einsätze und das alle wieder gesund und unversehrt aus den Einsätzen heimkommen."Meinung

Wichtiges EhrenamtDass die Feuerwehr ausrückt, wenn es brennt, ist für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit. Aber allzuoft wird vergessen, dass es bei weitem nicht selbstverständlich ist, wenn sich Menschen ehrenamtlich dafür engagieren, jederzeit bereitzustehen, um Haus und Hof und vor allem Menschenleben vor einem Brand zu retten. Dazu gehören ständiges Training und eine moderne, funktionierende Ausrüstung. Aber es sind nicht nur die - Gott sei Dank - eher seltenen Großbrände, die die Wehren ausrücken lassen. Es geht manchmal nur darum, eine sogenannte technische Hilfsleistung zu gewähren - das sind die eher unspektakulären Einsätze. Manchmal muss ein Keller ausgepumpt werden, weil eine Wasserleitung undicht war. Oder die geliebte Katze hat sich auf den Baum verlaufen und findet keinen Weg mehr herunter. Aber auch dafür muss jedes Mal ein Trupp ausrücken. Jedes Mal müssen Menschen ihre Arbeit unterbrechen und sich womöglich lebensgefährlichen Risiken aussetzen. Das wird leicht vergessen. Deshalb sollte den Feuewehrleuten, deren Familien und auch ihren Arbeitgebern der Respekt aller Bürger gelten. hp.linz@volksfreund.de

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