Von der Sonne lernen

MORBACH. (urs) Das Thema Energie wird künftig in der Morbacher Hauptschule noch größer als bisher geschrieben. Mit der auf dem Dach installierten Photovoltaik-Anlage bieten sich völlig neue Möglichkeiten.

Bereits in der Orientierungsstufe sollen Energie und Umwelt künftig auf dem Lehrplan der Morbacher Hauptschule Kurfürst Balduin stehen. Das Wissen der Fünft- und Sechstklässler könnte dann in Physik mit Themen wie Nutzung der Sonnenenergie vertieft werden. Antrieb für derlei Ziele ist die auf dem Dach der Schule installierte Photovoltaikanlage, die dieser Tage ihren Betrieb aufgenommen hat. Laut Thomas Koschant, dem kommissarischen Rektor der Schule, sieht der Lehrplan der Klasse neun bereits Themen wie Ausbreitung der Wärme und Übertragung von Sonnenenergie vor. Durch die Photovoltaikanlage gewinne der Lernprozess "eine neue Qualität", stellte Koschant bei deren Einweihung fest. Dank des Praxisbezugs werde ein Motivationseffekt für den Fachunterricht erzielt. Den Schülern werde bewusst, dass dies mehr sei als eine Spielerei auf dem Taschenrechner. Im Sinne einer nachhaltigen Energiewirtschaft sei daher wichtig, "das Bewusstsein für die Notwendigkeit bereits heute in den Köpfen unserer Schüler zu verankern". Der Multiplikationsfaktor bis in deren privaten Bereich hinein sei nicht zu unterschätzen. Bürgermeister Gregor Eibes pflichtete dem bei: Wo könnte eine solche Anlage besser fruchten als in einer Schule. Daher sei das Ziel, dieses Thema bei den Kindern zu verstärken, die dann später möglicherweise bestätigten: "Dieser Weg der regenerativen Energien ist der richtige." Die Morbacher Energielandschaft ist vor diesem Hintergrund für den Gemeindechef Programm. Die Nutzung regenerativer Energien sollte sich nicht auf das dortige Gelände beschränken, sondern die Gemeinde mit einbeziehen. Daher werden weitere Anlagen in Grundschule, Bauhof, Rathaus und der Gonzerather Schackberghalle installiert. Die Photovoltaikanlage ist bereits seit Dezember fertig. Damals ging sie auch ans Netz und hat seither einen Energieertrag von rund 30 000 Kilowattstunden (kWh) aufzuweisen. Dieser deckt in etwa den Jahresbedarf von sechs Häusern. Seit einigen Tagen steht nun auch die Standleitung zum Steuerzentrums des Betreibers der Anlage. Eine digitale Anzeige informiert permanent über die aktuelle Leistung und zeigt neben dem Ertrag die im Vergleich zu Kohle erzielte Kohlendioxid-Einsparung an, bisher 21 100 Kilogramm. Außerdem können die Schüler einer Tafel die technischen Daten der Anlage entnehmen.

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