Vorhaben hängen in der Warteschleife

THALFANG. Die Ortsgemeinde Thalfang hat vom Wirtschaftsaufschwung profitiert. Im vergangenen Jahr landete eine halbe Million Euro Gewerbesteuer in der Gemeindekasse. Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper sieht deshalb einen "Silberstreif am Horizont". So manches Vorhaben für 2007 ist davon abhängig, ob Zuschüsse fließen.

Im Thalfanger Haushalt klafft eine Haushaltslücke in einer Größenordnung von 558 000 Euro. Ohne die Altlasten aus den Vorjahren geht es immerhin noch um ein Minus von 306 000 Euro. Diese Entwicklung macht Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper nicht froh, zumal höhere Gewerbesteuer-Einnahmen auch höhere Umlagen nach sich ziehen. Ein positiver Effekt sei deshalb ausgeblieben. Erschwerend komme hinzu, dass die bisher üblichen Bedarfszuweisungen, eine Art Sozialhilfe des Landes für Kommunen mit Finanzproblemen, künftig entfallen sollen. Vor allem der Straßenbau prägt die Vorhaben, die die Gemeinde laut Haushaltsplan in diesem Jahr angehen will. Diverse Projekte hängen davon ab, ob und wann Zuschüsse fließen. Zum Beispiel der geplante Kreisverkehr am Busbahnhof. Er fand überraschenderweise Eingang ins Landesstraßenbauprogramm 2007/2008. Im Thalfanger Investitionsplan war er zunächst erst für 2010 vorgesehen. Doch Ortsbürgermeister Gasper schlug vor, das Projekt auf 2007 vorzuziehen. Ob bereits in diesem Jahr begonnen werden kann, ist wegen des Mainzer Doppelhaushalts noch unklar. Auf etwa 300 000 Euro ist das Projekt veranschlagt. Irritationen gab es in der Sitzung wegen des Gemeindeanteils, der im Haushaltsplan auf 100 000 Euro beziffert war. Fließen erwartete Fördermittel, bleiben an der Gemeinde wohl lediglich 30 000 Euro hängen, schätzt der Ortsbürgermeister. Werner Breit (FDP) hatte wegen des hohen Eigenanteils kritisiert, dass Thalfang seine Schulden an die nachfolgenden Generationen weitergebe. Auch der Ausbau der Koblenzer Straße (414 000 Euro) befindet sich in der Warteschleife. Der Ausbau ist nach Angaben des Ortsbürgermeisters dringend notwendig. Untersuchungen hätten ergeben, dass das Kanalsystem sich in einem denkbar schlechten Zustand befindet. Ein Zuschussantrag sei gestellt. Jetzt heißt es Warten auf den Bewilligungsbescheid. Erfreuliche Nachrichten gibt es für den Teilort Bäsch. Der Endausbau und die Straßenrinne im Neubaugebiet "Auf der Trift" steht vor der Tür. "Das wird in jedem Fall gemacht", versicherte Gasper. Kostenpunkt: 73 000 Euro. Auch auf der Zubringerstraße "Hirtenlager" ins Neubaugebiet müsse etwas geschehen. Ebenfalls in der Warteschleife hängt der geplante Neubau einer Gerätehalle. "Uns fehlt Platz für einen Maschinenpark", erklärte Gasper. Im Moment sei vieles in der Festhalle untergebracht, andere Gerätschaften seien Wind und Wetter ausgesetzt. Auch hier hofft die Kommune auf finanzielle Unterstützung für das 117 000-Euro-Projekt. Anders ist die Sachlage beim kommunalen Schlepper. Der hat 20 Jahre auf dem Buckel und soll auf jeden Fall ersetzt werden. Geplante Kosten: 100 000 Euro. Insgesamt will Thalfang 2007 für knapp 800 000 Euro investieren. Alle Fraktionen stimmten dem Haushalt zu. Bettina Brück wollte die Umlagenhöhe an die verschiedenen Körperschaften nicht nur negativ sehen: "Als Sitzgemeinde ziehen wir durchaus einen Nutzen daraus." Die SPD-Fraktionssprecherin regte an, aufgrund der gestiegenen Preise zu prüfen, wo Energie gespart werden kann. In eine ähnliche Richtung ging der Vorschlag von Stefan Brück. Der Sprecher der Freie-Wähler-Gruppe, Ortsgruppe Thalfang, plädierte dafür zu klären, ob in dem Zusammenhang nicht auch Nutzungsgebühren angepasst werden müssten.

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