Würdevolle Ruhestätte für die Wohltäterinnen

Spontan und ohne zu zögern haben drei Morbacher die Initiative ergriffen und die Gräber mehrerer Schwestern der Waldbreitbacher Franziskanerinnen restauriert. Der Orden hat sich mehr als 100 Jahre in Morbach engagiert.

 Nach der Restaurierung ist die Grabstelle der Franziskanerinnen wieder eine würdevolle Gedenkstätte. TV-Foto: U. Schmieder

Nach der Restaurierung ist die Grabstelle der Franziskanerinnen wieder eine würdevolle Gedenkstätte. TV-Foto: U. Schmieder

Morbach. (urs) Mit Schließung des Konvents der Waldbreitbacher Franziskanerinnen ist im Frühjahr dieses Jahres in Morbach eine Ära zu Ende gegangen. 107 Jahre haben die Schwestern in der Hunsrückgemeinde gewirkt, wo sie vor allem im früheren Krankenhaus und im Alten- und Pflegeheim St. Anna Enormes leisteten. Ihr aufopferndes Engagement ist jedoch nicht vergessen, wie sich nun gezeigt hat.

Drei Morbacher haben ein Zeichen gesetzt. Auf Initiative von Erwin Weber haben sie die Grabstelle der auf dem Friedhof bestatteten Ordensschwestern restauriert. Sieben Schwestern und ein Pater sind in den 1960er und 1970er Jahren dort bestattet worden. Eine Grabplatte erinnert zudem an früher verstorbene Schwestern, die in einem anderen Reihengrab bestattet waren.

Die etwas abseits gelegene Grabstelle hatte in den vergangenen Monaten einen vernachlässigten Eindruck gemacht. Die steinernen Grabkreuze standen schief ,und die Umrandungen waren abgesackt. Weber, als stellvertretender Ortsvorsteher von Bürgern darauf angesprochen, entschied sich daher, zu handeln. Nach Rücksprache mit dem Orden sah er sich nach Unterstützung um.

Denn bei den Arbeiten war es mit Engagement und Muskelkraft allein nicht getan. Daher war er froh, dass Steinmetz und Steinbildhauermeister Andreas Tuschik sowie dessen Schwiegervater Heribert Petry aus Haag helfen wollten. So konnten die Kreuze mit Hilfe eines Kranes hochgehoben und die Fundamente erneuert werden. Den über private Spenden finanzierten Beton lieferte der Bauhof der Gemeinde. Sandsteinkreuze und Gedenkplatte wurden mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und die Umrandungen gereinigt und neu gesetzt. Weber sieht das Engagement als Selbstverständlichkeit. "Wir haben das gerne gemacht", betont er: "Die Schwestern will man in Morbach nicht vergessen." Sie stünden für so viele Wohltaten. Vor allem während des Krieges und unmittelbar danach, als viele Leute ja gar nichts gehabt hätten. Ihm persönlich sei es daher ein Bedürfnis gewesen, die Grabstelle zu restaurieren. Tuschiks Beweggründe sind ähnliche: "Die Schwestern haben so viel Gutes getan." Sie hätten sich aufgeopfert für ihren Beruf und für die Menschen. Außerdem hat er die Zeit als Messdiener "im Klösterchen" in guter Erinnerung. In dem Altenheim-Gebäude, das heute Betreutes Wohnen anbietet, war früher eine Kapelle. "Ich fühlte mich immer sehr gut aufgehoben." Der Orden ist beeindruckt von dem Einsatz. "Wir sind sehr dankbar für dieses Engagement", sagt Generaloberin Basina Kloos. Zeige dies doch, dass die Morbacher den Franziskanerinnen auch nach Auflösung des Konvents verbunden blieben.

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