Wallfahrer verehren Maria und trinken Likör

Berglicht/Bernkastel-Kues · Berglicht hat seit Jahrhunderten einen guten Namen als Pilgerort. Das Motto für 2017 heißt: Liebe schlägt Gesetz.

Berglicht/Bernkastel-Kues Welches Alleinstellungsmerkmal hat Berglicht im mehr als 30 000 Katholiken zählenden Dekanat Bernkastel? Die Gemeinde ist ein Wallfahrtsort. Schon vor mehr als 500 Jahren pilgerten Menschen zu "unserer lieben Frau vom Berge", um Maria, die Mutter Jesu, zu verehren. Dargestellt ist sie in einem auf das Jahr 1756 datierten Gnadenbild. Es ersetzt eine verloren gegangene Statue.
Die 1950er und 60er-Jahren seien eine besondere Zeit für Wallfahrten gewesen, erinnert sich Hans-Günther Steinmetz, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Berglicht. Seit 2009 ist auch wieder Regelmäßigkeit eingekehrt. Zwischen Mai und Oktober ist jeweils am 8. eines Monats Wallfahrt: mit Rosenkranzgebet, Eucharistiefeier mit Predigt und Lichterprozession zum Gnadenbild. Warum immer am Achten eines Monats? "Weil überliefert ist, dass Maria am 8. September geboren ist", sagt Dechant Georg Moritz. Da die Pfarreiengemeinschaft Thalfang derzeit keinen Pastor hat, kommt er regelmäßig von Bernkastel-Kues in den Raum Thalfang. Das Dekanat umfasst die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, die Einheitsgemeinde Morbach und die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf.
Die Wallfahrtstage in Berglicht (VG Thalfang) stehen jedes Jahr unter einem Motto, dass der Pfarrgemeinderat festsetzt. In diesem Jahr lautet es: Liebe schlägt Gesetz. Jesus habe in manchen Bereichen harte Worte der Kritik benutzt, sagt Moritz - zum Beispiel gegenüber den Pharisäern. Moritz propagiert die Liebe unter den Menschen. "Wer liebt, liegt immer richtig", sagt er.
Bis zu 300 Menschen kommen zu den einzelnen Wallfahrtstagen. Das ist für Hans-Günther Steinmetz nicht ungewöhnlich. "Wir schicken den Flyer an sämtliche Pfarrbüros im Bistum Trier", erzählt er. Die Gottesdienste werden auch meist von einem Kirchenchor musikalisch begleitet.
Sicher trägt auch der gesellige Teil zur guten Resonanz bei. Nach dem Gottesdienst bietet der Pfarrgemeinderat Brat- und Currywurst, Bier und antialkoholische Getränke zum Selbstkostenpreis an. "Und Pilgerlikör. Den mögen besonders die Frauen", berichtet Steinmetz. Jeweils etwa zehn Leute des Pfarrgemeinderates übernehmen an diesem Abend die Bewirtung.
Die Wallfahrt strahlt aus. 2010 hielt Bischof Stephan Ackermann den Abschlussgottesdienst. Auch Weihbischöfe waren bereits als Zelebranten da. "Für nächstes Jahr werde ich wieder versuchen den Bischof oder einen Weihbischof zu bekommen", sagt Hans-Günther Steinmetz. Seine Kontakte nach Trier sind gut, denn er war 30 Jahre im Generalvikariat beschäftigt.Extra: WALLFAHRTSZEITEN IM LAUFENDEN JAHR


Zur Wallfahrtseröffnung kam Pater Albert Seul aus Klausen (Dekanat Wittlich) nach Berglicht. Die weiteren Termine (immer ab 19 Uhr): 8. Juni mit Pfarrer Marcus Weilhammer aus Monzelfeld 8. Juli mit Dechant Georg Moritz; 8. August mit Pfarrer Marcus Weilhammer und dem Kirchenchor Longkamp; 8. September mit Pfarrer Michael Jakob aus Morbach und dem Kirchenchor Haag; 8. Oktober mit Dechant Georg Moritz und dem Kirchenchor Berglicht. Auch am 8. Juli wird ein Chor singen. Wer es ist, steht noch nicht fest.

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