Warten aufs Urteil

MORBACH/HAHN. (iro) Der angestrebte Vergleich zwischen der Gemeinde Morbach und dem Flughafen Hahn ist, wie der TV bereits kurz berichtete, gescheitert. Die Beteiligten warten jetzt auf ein Gerichtsurteil.

Sechs Wochen gaben die Richter des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Koblenz dem Betreiber des Hunsrück-Airports und der Gemeinde Morbach Zeit, sich außergerichtlich zu einigen. Die Gemeinde Morbach hatte gegen den Planfeststellungsbeschluss des Landes Rheinland-Pfalz im Zusammenhang mit dem Ausbau des Flughafens Frankfurt-Hahn geklagt. Sie will Lärmschutz für die Ortsbezirke Hundheim, Hinzerath und Wederath erstreiten. Die Richter empfahlen in der Verhandlung, einen Vergleich zu schließen. Und beide Parteien bekundeten Interesse. Die sechs Wochen sind noch nicht ganz um. Doch einen Vergleich wird es nicht geben. Das bestätigten Bürgermeister Gregor Eibes und eine Sprecherin des Flughafens. Auf gütlichem Wege werden die Einwohner der drei Dörfer keine Lärmschutzfenster bekommen. Die Vorstellungen der Gesprächspartner hätten zu weit auseinander gelegen, sagte Flughafen-Chef Jörg Schumacher. Die Forderungen der Gemeinde seien "wirtschaftlich und faktisch" nicht zu vertreten gewesen. Der Bürgermeister beschrieb es anders: Die andere Seite habe befürchtet, mit einer Zustimmung zu Lärmschutzmaßnahmen an anderer Stelle Erwartungen zu wecken. Dass es nicht zu einem Vergleich gekommen sei, bedauerte er. Die Frist des Gerichts endet am 15. November. Ob es zuvor zu einem Urteil kommt, hält man in Koblenz für wenig wahrscheinlich. Dort ist das Scheitern der Verhandlungen nach Angaben eines Sprechers offiziell noch nicht bekannt. Beim OVG ebenfalls anhängig sind eine Klage des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie zweier Privatpersonen.

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