Wasserpreis steigt

Schlechte Nachrichten brachte Werkleiter Jürgen Schabbach in die jüngste Gemeinderatssitzung. Die Wassergebühren werden im kommenden Jahr um 13 Cent auf insgesamt 90 Cent erhöht.

Morbach. Werkleiter Jürgen Schabbach begründete die Entscheidung mit immer geringeren Liquiditätsüberschüssen. Das heißt: Sie seien so weit zurückgegangen, dass "dringend eine Verbesserung auf der Ertragsseite notwendig ist". Die letzte Gebührenerhöhung liegt zwölf Jahre zurück. Damals stieg der Wasserpreis von 1,45 auf 1,65 Mark, um allerdings im Jahr 1999 auf 1,50 Mark wieder gesenkt zu werden. Für eine durchschnittliche vierköpfige Familie bedeute die Erhöhung laut Bürgermeister Gregor Eibes Mehrkosten von etwa 20 Euro im Jahr. Im kommenden Jahr hätte der Liquiditätsüberschuss nur noch 19 500 Euro betragen. Nach vier bis fünf Wasserrohrbrüchen wäre das Geld aufgebracht. So weit wollte man es bei den Werken ebenso wenig kommen lassen wie im Rat. Deshalb wurde die Erhöhung gegen die Stimmen der SPD befürwortet. Bei dieser Erhöhung seien Familien mit Kindern klar benachteiligt, argumentierte Sozialdemokrat Marcus Heintel. Er schlug stattdessen eine Verlängerung des Abschreibe-Zeitraums vor. Frank Klein (FDP) monierte, dass nicht darüber gesprochen worden sei, dass man auch Kosten senken könne. Achim Zender (FWM) begründete die Zustimmung der FWM damit, dass ansonsten "zukünftig eine Verlustübernahme durch die Gemeinde im Raum" stehe. Meinung Schwacher Trost Familienväter und -mütter werden aufstöhnen. Schließlich ist diese Preiserhöhung in diesen Zeiten nur eine von vielen. Heizöl und Benzin wurden teurer, Strom ebenfalls. Jetzt auch noch Wasser. Da tröstet es wenig, dass der Preis seit mehr als 20 Jahren nahezu konstant und inzwischen wohl der niedrigste im Kreis ist. Es ist nur schwer nachzuvollziehen, dass es der Kommune finanziell gut geht und die Bürger dennoch zur Kasse gebeten werden. Eine Querfinanzierung ist aber rechtlich nicht möglich. Damit man auch künftig auf unvorhersehbare Situationen schnell reagieren kann, wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als in den sauren Apfel zu beißen. i.rosenschild@volksfreund.de

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